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Lange Nacht und Kampfsport mit Musik

KlatschArena

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Von Ines Klotz

Was ist Capoeira? Die Vorstellung dieses ganz besonderen Kampfsportes ist zur Vernissage am 18. Februar, 19.30 Uhr, im Betriebsrestaurant bei V & M in Zeithain angekündigt. Etwa 15 Sportler vom Budo-Club Dresden werden diesen afro-brasilianischen Kampftanz, der seine Wurzeln bei den Sklaven aus Angola hat, aufführen. Das Besondere an dem außergewöhnlichen Kampfsport ist das Zusammenspiel von Kraft, Kampf, Tanz, Gesang und Musik. „Zu Workshops und Kursen trifft man auf Leute aus aller Welt. Jeder spielt anders, aber mit jedem kann man tanzen“, erklärt Heidi Finke. Die Trainerin umschreibt den Kampftanz als Frage-Antwort-Spiel mit gewissen Regeln und Grundelementen, aber sehr freier und individueller Gestaltung. Über ihren Freund ist sie vor zwei Jahren zu dem Sport gekommen. Mittlerweile trainiert die 22-Jährige an fünf Tagen der Woche Anfänger und eine eigene Gruppe. „Wie lange einer dabei ist, ist kein Maßstab dafür, wie gut er ist“, so ihre Erfahrung.

Die Bewegungen, oft aus dem Tierreich übernommen, können Männer, Frauen, Kinder jeden Alters und mit unterschiedlichen Konditionen erlernen. Es geht um Beweglichkeit und Schnelligkeit. Im Tanz mit Gesang und Musik mit typischen Instrumenten verschmelzen Körper, Geist und Seele zu einer harmonischen Einheit.

Zum dritten Mal in kurzer Zeit öffnet heute der Nachtflohmarkt in der Erdgasarena mit nahezu 200 Händlern seine Türen. Hinter dem großen Szenario, was in Leipzig, Chemnitz oder Magdeburg als monatliche Veranstaltung im Terminkalender steht, steckt ein gebürtiger Riesaer. Thomas Szymkowiak organisiert über sein „Projektzentrum“ nicht nur die beliebten Nachtflohmärkte, er agiert auch als Konzertveranstalter, unter anderem für die Randfichtentournee, oder den Heiratsmarkt in Diesbar-Seußlitz. „Das sind für mich Heimspiele, da fühle ich mich besonders wohl“, so der ehemalige Nünchritzer. Hier trifft der 35-Jährige jede Menge alte Bekannte, Familie und Freunde. Da kommt der gelernte Möbeltischler (bei Meister Siegfried Kranke) kaum zum Arbeiten.

Der Nachtflohmarkt in Riesa ist für ihn und die Händler etwas Besonderes. „Das Publikum ist hier anders als in den Großstädten. Es werden andere Dinge gesucht und gekauft.“ Wegen des großen Erfolgs nehmen selbst Händler aus Bremen oder Bayern die lange Anfahrt in Kauf. Thomas Szymkowiak ist selbst ein leidenschaftlicher Sammler und genießt wie tausend andere auch das Feilschen und Handeln im großen Warenhaus bei Nacht.

Das Risiko der Selbstständigkeit sah Olaf Haarig als Chance. Im Oktober 2004 übernahm der Riesaer das seit 1977 bestehende Unternehmen, die Glas- und Gebäudereinigung Manfred Rietzschel. Im März beginnt der 36-Jährige noch eine Meisterausbildung. Mit seiner Qualifizierung als Betriebswirt und laut den gesetzlichen Vorschriften könnte er das Unternehmen mit 120 Mitarbeitern auch ohne den Meistertitel führen. „Das ist für mich aber eine Art Gütesiegel. Ich will das Fachwissen, um den Kunden Können und beste Qualität zu garantieren.“

Gerade in seiner Branche gehe es viel um Chemikalien, wo das Schulwissen allein eben nicht mehr reicht. Trotz Geschäft und Weiterbildung hält er zwei Termine in der Woche für seinen Sport frei. Zusammen mit seinem Sohn trainiert Olaf Haarig den Kampfsport Karate beim Verein „Kihaku“ in Riesa. „Wir haben uns auf „Shotokan“ spezialisiert, eine der vielen Richtungen, die es bei Karate gibt.“ Mit Judo groß geworden, findet er mit Karate die richtige Fortsetzung. „Man lernt vor allem Selbstbeherrschung und Konzentration“, so der Unternehmer. Bei der Landesmeisterschaft Ende Februar wird er zwar selbst nicht kämpfen, aber unbedingt dabei sein.