Lasuv lässt Entwässerung der S 36 prüfen

Leisnig/Hartha. Der Schlamm ist zwar weg. Doch einige vom Unwetter am Abend des 11. Juni Betroffene haben noch mit den Folgen von heftigem Regenguss und Schlammlawinen zu kämpfen.
Besonders heftig waren die Schäden entlang der Staatsstraße 36 zwischen Hartha und Leisnig sowie unterhalb der S 31 an der Kreuzung Kleinpelsen/Börtewitz. Einen Teil davon hat Leisnigs Bauamtsleiter Thomas Schröder jetzt dem Leiter der Chemnitzer Niederlassung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) Lars Roßmann gezeigt.
Auch Betroffene wie Thomas Thiele, Vorstand der Gersdorfer Agrarproduktion, und Familien aus Minkwitz kamen zu Wort. Thiele hatte zum Beispiel unmittelbar nach dem Unwetter offen über seine Beobachtungen gesprochen, dass die Entwässerungsanlagen an der zwischen 2014 und 2015 neu ausgebauten S 36 deutlich weniger Regenwasser aufnehmen als die der alten Straße.
Und das trotz der beiden neu gebauten Überlaufbecken vor der Siedlung Minkwitz sowie unterhalb des Questenbergs kurz nach dem Ortsausgang Minkwitz in Richtung Leisnig.
„Beide Becken haben wir uns angesehen“, so Thomas Schröder, „und an Letzterem Schäden an dem Durchlass festgestellt.“ Würden die als Ursache für die Flutung der Keller in Minkwitz ausgemacht, sei denkbar, dass Brunhilde Pappai zumindest einen Teil ihrer Schäden vom Landesamt ersetzt bekommt.
Bei der Nachbarfamilie sei das etwas anders. Sie hat im Gegensatz zu Brunhilde Pappai eine Hausratversicherung. In diesem Fall kümmere sich der Versicherer in Eigenregie um einen Ausgleich.
Zwei Ergebnisse hält der Amtsleiter nach dem Gespräch fest. Als Sofortmaßnahme sollen offensichtliche Schäden an der Straßenentwässerung beseitigt werden. „Der Auftrag an eine Leisniger Straßenbaufirma ist bereits ausgelöst“, so Thomas Schröder. Begonnen werden solle im Bereich der Stallanlagen.
Was genau passiert, hofft Thomas Thiele in etwa zwei, drei Wochen zu wissen. Auch seine Genossenschaft will etwas zur Lösung des Problems beitragen. Als nächstes steht an, noch einmal alle Leitungen und Kanäle zu spülen und damit den Schlamm komplett zu beseitigen.
Überdies habe der Behördenleiter nach den Worten des Leisniger Amtsleiters zugesichert, ein Planungsbüro zu beauftragen, das die Entwässerung der gesamten S 36 noch einmal begutachtet. „Zum Zeitpunkt der Planfeststellung waren die Entwässerungsanlagen auf ein Niederschlagsereignis ausgelegt, dass alle zwei Jahre auftritt. Schon während der Bauphase hatten sich die Anforderungen geändert“, erklärt Schröder.
Dann seien größere Anlagen geplant worden, die einem alle fünf Jahre auftretenden Starkniederschlagsereignis Rechnung tragen. Gebaut worden sei an der S 36 aber nach dem zur Planfeststellung gültigen, „alten“ Standard.
Die Ergebnisse der Untersuchung und möglicherweise die Arbeiten, die daraus resultieren, sollen der Verwaltung Ende des Jahres vorgestellt werden. Eventuell gibt es auch zwischendurch schon Änderungen. „Der Rückstaukanal soll noch einmal angeschaut, gegebenenfalls im oberen Teil zu schmale Straßeneinläufe getauscht werden“, zählt der Bauamtsleiter auf.
Für eine Begutachtung der Kreuzung S 31 hat die Zeit nicht mehr gereicht. Das soll unabhängig passieren. Dazu wollen Lasuv und Stadt Leisnig in Kontakt bleiben. Zudem kündigt Schröder noch eine Runde mit den Landwirten an. Mit ihnen will er überlegen, wie ein solch extremer Landabtrag wie im Juni in Börtewitz mehrfach passiert, künftig reduziert werden kann.