Von Wolfgang Zimmermann
Radebeul.An diesem 24. April – dem Donnerstagabend – stimmte auch die Außentemperatur mit dem launigen Titel des Konzertes überein. Die laue Frühlingsluft ließ die eben gehörte Musik auf dem Heimweg noch intensiver nachwirken. Zwei Damen und zwei Herren des Orchesters der Landesbühnen Sachsen hatten sich des Themas Frühling angenommen und bei vorwiegend französischen Komponisten die entsprechende Literatur gefunden.
Mix aus Liedern und Instrumentalstücken
Entstanden ist so ein raffinierter Mix aus anmutigen Liedern und modernen Instrumentalstücken. Zum Mittelpunkt des Ganzen aber wurden die Sopranistin Katharina Zachhuber und die Harfenistin Claudia Benkert mit einem wundervollen Vortrag von Liedern der Franzosen Claude Debussy, Albert Roussel und Maurice Ravel. Allein die zarten Töne der Harfe – jenes wohl weiblichsten aller Instrumente überhaupt – in Verbindung mit einer glockenklaren Stimme lohnten das Zuhören. Katharina Zachhuber sang die Lieder im französischen Original; Debussys bildliche Naturbeschreibungen und Ravels sehr melodiöse griechische Volksliedbearbeitungen.
Im instrumentalen Teil kamen zu den beiden Damen noch der Flötist Olaf Georgi und der Cellist Norbert Schröder hinzu. Die drei genannten Komponisten erlebten den Zenit ihres Schaffens im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, während die drei Komponisten der instrumentalen Stücke, Jacques Charpentier, Luciano Berio und Jean-Michel Damase, allesamt in jenem ersten Drittel geboren wurden. Zur wahren Entdeckung unter den letztgenannten avancierte das „Mouvement für Flöte, Violoncello und Harfe“ von Jacques Charpentier, eine faszinierende Wanderung durch die Möglichkeiten der Musik.
Die Flöte dominiert und ist stellvertretend für die melancholische Grundstimmung, die Harfentöne fallen wie Regentropfen und das Cello intoniert den Wind bis hin zum Sturm. Eine gebundene Musik wird in der Interpretation durch das Trio zu einem wunderbar freien und unkonventionell anmutendem Stück Musik.