Von Annechristin Kleppisch
Am Wochenende wird es rund um den Weberplatz laut. Dann röhren die Motoren von 30 Opel GT vor dem Lehrgebäude der TU Dresden. Aus ganz Deutschland treffen sich die Liebhaber der seltenen Fahrzeuge in Dresden. Zusammen wollen sie von hier aus zu zwei Rundfahrten bis nach Altenberg und Oberwiesenthal starten.
Für Organisator Matthias König ist das ein besonderes Erlebnis. Der 56-Jährige aus Strehlen fährt seit vergangenem Jahr den Opel GT. Nur 7 500 Stück weltweit gibt es davon überhaupt noch, 1 100 sind in Deutschland zugelassen. „In Dresden fahren vielleicht fünf Stück“, sagt er. Stolz ist er auf seinen Wagen. Der Lack glänzt weiß, die Sitze ebenfalls. Erst vor zwei Wochen hat Matthias König sie neu beziehen lassen. „Nur das Lenkrad ist noch schwarz-rot. Das muss noch weiß werden“, sagt er. Details sind ihm wichtig. Als er den Wagen kaufte, war der komplett schwarz lackiert. „In Weiß wurde er nicht geliefert“, sagt der Opel-Fan. Das sah der Automobilhersteller nicht vor. So kam der Lack in der Lieblingsfarbe des Strehleners erst später an das Fahrzeug. Hinten am Heck ist noch das Opel-Zeichen zu sehen. „Nicht alle Leute wissen sofort, was das überhaupt für ein Auto ist“, weiß er und gibt gern Auskunft, wenn Fußgänger neugierig Fragen stellen.
Seine Liebe zum GT teilt Matthias König in einem Internetforum. Dort werden Informationen über Ersatzteile getauscht, Werkstatttipps gegeben und Ausfahrten verabredet. Davon gibt es mehrere in Deutschland. Der Strehlener organisiert das in Dresden. Zum vierten Mal findet das schon statt. In den Vorjahren waren die Opel-Fans auf dem Lausitzring.
Den Hang zum Opel hat Matthias König von seinem Sohn mitbekommen, der nach der Wende eine Lehre bei dem Autohersteller begonnen hat. Noch heute arbeitet er in einer dazugehörenden Werkstatt. „Da war die Frage nach der Automarke für mich selbst klar“, sagt er. Nach Corsa, Vectra und Astra ist es jetzt nun der GT. „Der ist sportlich und hat Kraft. Es ist ein schönes Gefühl, damit zu fahren“, sagt er. Und das nicht nur mit 160 Stundenkilometern über die Autobahn, sondern auch mal ganz gemütlich. Matthias König genießt die Fahrten durch die Region. So auch am Wochenende. Dann aber in Kolonne und lauter als gewöhnlich. Die röhrenden Motoren hören dann nicht nur die Anwohner am Wasaplatz.