In der Vortragsreihe „Leben im Grünen. Gartenkultur in Sachsen“ spricht heute um 16 Uhr im Schloss Prof. Dr. Erika Schmidt von der TU Dresden über „Dörfliche Gartenkultur und Freiräume“.
Großenhain. Es gehört zur Charakteristik dörflicher Siedlungen, dass die Bebauung gegenüber unbebauten Flächen oder „Freiräumen“ deutlich zurücktritt. Immer noch dominieren in Dorfgemarkungen die gartenbaulich, land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Ebenso gehört zu jedem Wohnhaus in dörflichen Siedlungen ein Hausgarten, und sei er noch so klein. Insgesamt nehmen die Hausgärten große Teile der Ortslage ein und prägen das Straßenbild. Hinzu kommen öffentliche und halböffentliche Freiräume wie Straßenraum, Dorfplatz, ehemalige Dorfanger, Friedhöfe, Alleen, die das Dorf durchziehen oder in die Feldflur überleiten.
Der Vortrag will die Aufmerksamkeit auf Elemente dörflicher Freiraumsysteme und ihr Zusammenwirken lenken. Die Gärten, Grünflächen und Pflanzungen im öffentlichen Raum der Dörfer stellen ein lohnendes Feld für heimatgeschichtliche Forschung dar. Erika Schmidt stammt aus Niedersachsen, studierte Landespflege (Landschaftsarchitektur) und promovierte über Stadtparks des 19. Jahrhunderts zum Doktor der Gartenbauwissenschaften. 1993 wurde sie auf eine Professur an der Fakultät Architektur der TU Dresden berufen.