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Lebendige Kalender starten

Oberland. In Neugersdorf und Neusalza-Spremberg wird ab heute wieder täglich zu einer besinnlichen Viertelstunde eingeladen.

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Von Romy Kühr

In Neusalza-Spremberg begann die Kirchgemeinde voriges Jahr mit dem lebendigen Adventskalender eine neue Tradition. Sie wird in diesem Jahr fortgeführt. Ab heute lädt bis zum 24.Dezember jeden Tag eine Familie oder Einrichtung zu besinnlichen Minuten an ihre Türe ein und gestaltet dort ein kleines Programm. Zum überwiegenden Teil sind es Familien, die bei der Aktion der Kirchgemeinde mitmachen. „Das war von Anfang an so gedacht“, erzählt Annett Gocht, die den lebendigen Adventskalender maßgeblich organisiert.

Aber auch das Rathaus, das Reiterhaus, ein Pflegedienst, die Schule und ein Geschäft machen mit. „Das ist ein christliches Angebot“, sagt die Organisatorin. „Es soll im Advent nicht nur um Weihnachtsgeschenke- und Musik gehen, sondern auch um den eigentlichen Adventsgedanken: Dass Jesus bei jedem Menschen ankommt.“ Es wird hier christliche Lieder und Geschichten geben, die in die Adventszeit passen. „Das Angebot ist aber offen für alle“, lädt Annett Gocht ein.

Im letzten Jahr, als der lebendige Adventskalender in der Oberlandstadt erstmalig stattfand, wurde die Aktion gut angenommen. Trotzdem sei es nicht ganz einfach, erzählt die junge Frau, genügend Familien zu finden, damit alle Tage im Advent abgedeckt sind. Einige Leute wollen sich das erst mal als Gast anschauen, manche haben Angst, dass sie dann überfordert sind, wenn sehr viele Leute kommen, andere fürchten, dass gar niemand kommt, zählt Annett Gocht auf.

Deshalb lobt sie auch die Arbeit vieler Mitstreiter, die andere Leute ansprechen, herumtelefonieren und helfen, alles zu organisieren. Denn obwohl bei ihr die Fäden zusammenlaufen, geht es natürlich nur in der Gemeinschaft.

Zuspruch ist überwältigend

Drei Viertel der Neusalza-Spremberger, die 2006 mitgemacht haben, sind auch dieses Jahr dabei. Außerdem fanden sich einige neue. Drei Adventssonntage blieben unbesetzt. „Da gibt es aber die normalen Angebote wie Gottesdienst oder Adventsmusik“, so Annett Gocht.

Während es in Neusalza-Spremberg vorrangig Familien sind, die zu einer Zeit der Besinnung einladen, machen in Neugersdorf viele Geschäfte und Händler beim lebendigen Adventskalender mit. Auch hier wurde die Aktion 2006 ins Leben gerufen, von Karin Heinrich. Der Zuspruch der Neugersdorfer war überwältigend. Über 100 Leute kamen teilweise zu den Veranstaltungen.

Weil die Resonanz so gut war, organisierte Karin Heinrich den lebendigen Adventskalender wieder. Auch diesmal waren die Termine schnell vergeben. Sie freut es besonders, dass sich dieses Jahr auch neue Familien gemeldet haben, die ein Kalendertürchen gestalten wollen. Damit gehe die Aktion doch etwas mehr weg vom Geschäftlichen.

Denn die Idee hinter dem lebendigen Kalender ist zweifelsohne in beiden Städten die Gleiche. Annett Golbs aus Neusalza-Spremberg beschreibt es treffend: „Wir wollten eine Aktion, die aus der Gemeinde kommt, von den Menschen für die anderen.“