Living Colour stehen für eine musikalische Grenzüberschreitung: Die vier schwarzen US-Musiker haben Mitte der 80er Jahre den Beweis angetreten, dass sie mindestens genauso rocken wie ihre hellhäutigen Kollegen. Gemeinsam mit den Hip-Hop-Veteranen von Public Enemy haben sie damit den Boden bereitet für den Crossover aus – vermeintlich – typisch weißer (Hardrock und Heavy Metal) und schwarzer Musik (Hip-Hop, R ’n’ B). Das Echo in den 90er Jahren war ein Donnerhall, mit prägenden Bands wie Rage Against The Machine und Faith No More.
1984 in New York gegründet, hatten die vier Musiker Corey Glover, Muzz Skillings, Vernon Reid und Will Calhoun das Glück, von einem berühmten Fan unterstützt zu werden. Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger half beim Einfädeln eines Plattendeals und engagierte Living Colour als Vorband für die „Steel Wheels“-Tour. Anders als die Stones löste sich die Band allerdings Mitte der 90er auf. Es dauerte über sechs Jahre, bis es wieder zu einem gemeinsamen Konzert des Quartetts kam. 2003 erschien schließlich die als Comeback gefeierte Platte „CollideØscope“.
Nun also eine Europa-Tour im Sommer 2006. Die deutschen Fans kommen dabei ordentlich auf ihre Kosten: Sie können heute Abend im Berliner Sage-Club rocken, morgen die „Tante Ju“ besuchen und am übernächsten Sonntag zum Konzert ins Dortmunder „Domizil“ fahren. Wenn das Wetter mitspielt, wird der Auftritt in Dresden übrigens zum Open Air. (are)
Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr. Karten kosten je 28 Euro an der Abendkasse.
www.tanteju.com, www.livingcolour.com