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Leinen los in Moritzburg

Ein Hauch von Hanse-Sail und Kieler Woche lag am Wochenende über dem ansonsten durch sein Schloss und die Pferdezucht bekannten Moritzburg. Am Leuchtturm in der Nähe des Fasanenschlösschens zogen Segler und allerlei ähnliche Gefährte ihre Runden.

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Von Torsten Oelsner

Ein Hauch von Hanse-Sail und Kieler Woche lag am Wochenende über dem ansonsten durch sein Schloss und die Pferdezucht bekannten Moritzburg. Am Leuchtturm in der Nähe des Fasanenschlösschens zogen Segler und allerlei ähnliche Gefährte ihre Runden. Eingeladen hatte der Dresdner Segelverein Schotbruch zum ersten Moritzburger Wintercup im Eissegeln. Dass es sich dabei nicht um einen regulären Segelwettkampf handeln soll, machten die Aktiven des Dresdner Vereins schnell deutlich. Mitmachen konnten Fahrer jedes noch so verrückten Gefährts – einzige Bedingung: es muss vom Wind angetrieben werden. Und so kamen neben umgebauten Surfuntersätzen auch kuriose Fantasiefahrzeuge zum Einsatz, die sich mal mehr und mal weniger fortbewegten. Beamte vom Radebeuler Revier maßen die Geschwindigkeit der Vehikel mit einer Radarpistole. Außerdem gab es noch eine Extrawertung für das originellste Fahrzeug.

Doch wie kamen die Dresdner ausgerechnet auf Moritzburg als Austragungsort eines solchen Spektakels?

„Wir haben eine krasse Location gesucht“, sagt Vereinsvorsitzender Stefan Schöler. „Und da bot sich Moritzburg, nicht weit von Dresden, und mit seinem schönen Leuchtturm geradezu an.“ Schöler und seine Mannen vom Verein wollen im Juni am DaimlerCrysler-North Antlantic-Challange teilnehmen. Gefahren wird auf einer der ältesten Routen der Welt von New York nach Hamburg. Deshalb nutzten sie die Aktion, um auf ihren Verein aufmerksam zu machen und um Spenden zu bitten.

Nach letzten Polizeiangaben folgten rund 3 300 Menschen der Einladung der segelbeisterten Dresdner, was zeitweilig den Verkehr im Moritzburg zum Erliegen brachte. Schließlich übernahmen sieben Beamte des Radebeuler Reviers die Regelung des Verkehrs, nachdem zivile Ordner entnervt aufgegeben hatten. Ab einem bestimmten Punkt wurde geparkt, wo Platz war. Schließlich mussten die Veranstalter auf der Eisfläche ausrufen lassen, dass wild abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt würden. Das tat jedoch dem Gesamteindruck einer gelungenen Veranstaltung keinen Abbruch.