Von Maria Lotze
Ganz gleich, ob die Abendveranstaltungen des Carneval Club Leisnig oder der Weihnachtsmarkt. Ist in Leisnig etwas los, ist Dieter Lindner mit dabei. Und er fällt auf. Denn statt mit einer Kamera, hält er die Ereignisse gleich mit zwei Apparaten fest. Am Computer fügt der 42-Jährige die Aufnahmen zusammen. Es entsteht ein so genanntes Anaglyphbild, das mit einer speziellen 3-D-Brille gesehen werden kann.
Erste Bilder entstanden 1998
Das Verfahren ist nicht neu. Als junger Mann hat Dieter Lindner es im „Lexikon der Unterhaltungselektronik“ entdeckt, und war sofort begeistert. Die ersten dreidimensionalen Aufnahmen macht er 1998. Damals wurde aus zwei Dias ein dreidimensionales Bild erstellt. Heute funktioniert alles auf dem digitalen Weg. Das notwendige Hintergrundwissen hat sich Dieter Lindner aus Büchern und später aus dem Internet angelesen.
Im vergangenen Jahr suchte der 42-Jährige das Gespräch mit der Leisniger Webagentur Blue77. Seine Bilder sollten ins Internet. Denn auch auf dem Bildschirm ist die dritte Dimension mit der Brille zu erkennen. „Wir waren begeistert von der Idee“, erzählt Stefan Hofmann, Mitinhaber der Webagentur. Er und Geschäftsführer Andreas Horn gestalteten die Internetseite, Dieter Lindner lieferte die Bilder dazu. Seit kurzem ist die Seite im Internet zu sehen.
Besonders stolz ist Dieter Lindner auf das Panoramabild von Leisnig, das ebenfalls auf dem Onlineauftritt zu sehen ist. Aufgenommen wurde es vom Peter-Apian-Platz aus. Perfekt ist die Aufnahme jedoch noch nicht, merkt Dieter Lindner kritisch an. Das liegt jedoch nicht nur an der Technik, sondern auch am Motiv: „Der Rundblick zeigt eben auch die schlechten Seiten der Stadt“, so Lindner. Aber bei den ersten Besuchern der Seite sei das Panoramabild gut angekommen.
Zurzeit sind auf der Internetseite Fotografien von kleineren und größeren Geschäften aus der Stadt zu sehen. „Die meisten Firmen waren den 3-D-Fotos gegenüber aufgeschlossen“, sagt Dieter Lindner, der zu den meisten Aufnahmen auch ein kleines Gedicht formuliert hat. Nach und nach soll das Angebot auf der Seite ausgebaut werden. Auf der Festplatte von Dieter Lindner warten noch einige Bilder darauf, veröffentlicht zu werden. So zum Beispiel die Aufnahmen von den Faschingsveranstaltungen oder dem Weihnachtsmarkt. Aber auch Bilder von der Burg Mildenstein, dem Marktplatz oder dem Oldtimermuseum von Claus Dieter Andrä hat der Leisniger angefertigt. 3-D-Videos sind ebenfalls schon entstanden. „Ein Video zu drehen ist gar nicht so einfach. Man kennt die Bewegungen nicht, die in Zukunft passieren werden“, sagt der Leisniger.
„Das jetzt ist nur der Anfang, es gibt schon Ideen, wie es weitergehen soll“, sagt Stefan Hofmann von der Webagentur. Mehr verraten wollen er und Dieter Lindner noch nicht. Fest steht jedoch, dass sich die Aufnahmen, die in Zukunft ins Internet gestellt werden, auf Leisnig konzentrieren.
Die Welt sehen, wie sie ist
Doch was ist eigentlich das Faszinierende an 3-D? „Die Welt auf Fotos zu sehen, wie sie wirklich ist“, sagt Dieter Lindner. Schon in jungen Jahren habe ihm beim Fernsehen immer etwas gefehlt, die dritte Dimension. Stefan Hofmann hatte vor der Zusammenarbeit mit Dieter Lindner nicht viel mit 3-D zu tun. „Ich habe mich mal mit Panoramafotos befasst. Die 3-D-Aufnahmen sind einfach etwas Neues“, so Hofmann. Allerdings kann nicht jeder die dreidimensionalen Bilder erkennen. „Das ist der Nachteil am Anaglyphverfahren. Aber es ist die günstigste und einfachste Methode, um dreidimensionale Bilder zu erstellen“, so Webdesigner Hofmann. Auch sollte man nicht zu lange durch die Brille schauen.
www.leisnig3d.de