Zu „Kurt Beck hat Recht“vom 19.10., S. 21, schreibt Dr. Ing. Christof Ehrler aus Bischofswerda:
Über die Liste in den Landtag gekommen
Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Brangs spricht vom „Wahlkreis 51, den ich vertrete“. Doch steht im Handbuch des Sächsischen Landtags der 4. Wahlperiode 2004 – 2009 beim Wahlkreis 51 (Bautzen1): „CDU 47,9 Prozent, PDS 22,9 Prozent, FDP 9,0 Prozent, SPD 6,9 Prozent“. Der Wahlkreis 51 wird also durch die CDU vertreten. Ich betrachte es als Kuriosität, wenn ausgerechnet der Kandidat mit dem geringsten Stimmanteil den Wahlkreis Bautzen1 für sich beansprucht. Auf solche Ideen sind nicht einmal die in der Lausitz wohnhaften Abgeordneten der PDS (Kosel, Simon, Kagelmann, Schulz) und der FDP (Schütz) gekommen, die wie Herr Brangs in den Landtag „nur“ über die Listen ihrer Parteien gewählt wurden.
Zu widersprechen ist auch der Darstellung von Herrn Brangs, als sei seine Partei nicht in die kritisierte Führung der Stadt Bischofswerda eingebunden. Auch und gerade der Stadtrat trägt nach der Kommunalverfassung erhebliche Mitverantwortung. Das sehen auch die Bürger der Stadt so, etwa wenn sie lesen (SZ 24.9., Leserbrief Dr. Wirth), dass Stadträte auch der SPD hinter der nicht unumstrittenen Neugestaltung des Altmarkts stehen.
Durchgangsverkehr im Zentrum verhindern
Viele Einwohner, Besucher und Händler Bischofswerdas klagen über die Autos in der Altstadt und auf dem Markt. Bei unserem Studium bekamen wir ein Verkehrskonzept gelehrt, welches Durchfahrten verhindert und nur Anliegerverkehr ermöglicht. Mein Vorschlag: Man gibt den Altmarkt-Kreisverkehr nicht durchgehend in derselben Richtung, sondern in wechselnder Richtung frei. Fahrmöglichkeiten: Von der Bahnhofstraße zur Herrmannstraße und Kirchstraße, von der Dresdner Straße zur Herrmannstraße und Kamenzer Straße, von der Bautzner Straße zur Kamenzer Straße und Kirchstraße. Schon ist Durchgangsverkehr durch die Altstadt und über den Markt unmöglich. Die Autos werden auf die Innenstadtumgehung gezwungen.
Mit großem Erschrecken sah ich, dass in der Helmut-Muntschick-Straße randaliert und das Stadtbild erheblich zerstört wurde: An der Baustelle Kreuzung Helmut-Muntschick/Kamenzer Straße fehlten etliche Bäume und der alleeartige Mittelstreifen. Diese Baumreihe in Straßenmitte war eine der schönsten Stellen der Stadt. Welche verbrecherischen Institutionen haben das genehmigt und ausgeführt? Wurde mit dem Teilabriss des Empfangsgebäudes Bahnhof Bischofswerda nicht schon genug Schaden gemacht? Gegen den Kreuzungsumbau sage ich ja nichts.
Enrico Pelocke, Bischofswerda
Hilfsbereitschaft lässt
zu wünschen übrig
Es ist Dienstag früh, 23.Oktober, 6.45 Uhr in Großharthau auf der B6. Ich fahre wie fast jeden Tag mit dem Auto nach Dresden. An diesem Morgen bin ich etwas eher als sonst und sehe in der Bushaltestelle am Autohaus Winkler ein Auto mit schwacher Warnblinkanlage stehen. Hinter der geöffneten Motorhaube ist im Licht der Straßenlampe eine junge Frau zu erkennen, die Hilfe suchend winkt. Kurz entschlossen trete ich auf die Bremse, halte an und springe aus dem Auto. Nach einigen Sätzen, steht die Diagnose fest – Lichtmaschine defekt! Wir schieben das Fahrzeug gemeinsam neben das Werkstatttor, hinterlassen die Schlüssel samt Zulassung im Briefkasten und machen uns gemeinsam auf den Weg nach Dresden. Mir fällt auf, dass das junge Fräulein regelrecht zittert. Auf meine Frage, ob das die Aufregung oder die Kälte ist, erzählt sie mir, dass sie bereits 45 Minuten so dort gestanden hat! So etwas erschreckt mich. Es hat mich maximal fünf Minuten gekostet, anzuhalten und schnell zu helfen, weitere 15 Minuten Umweg kamen hinzu, um die junge Frau zu ihrer Arbeitsstelle zu bringen. Es sind aber in der Dreiviertelstunde hunderte von Autofahrern an dem Pannenauto vorbeigefahren und außer zwei Frauen, die leider nicht helfen konnten, hat sich niemand erbarmt. Es ist nur beschämend, wie wenig Hilfsbereitschaft es noch unter den Mitmenschen gibt. Johannes Grohmann, Bischofswerda
Einer Idee folgten
gute Taten
Als die Eltern und Erzieher im Frühjahr erfuhren, dass das Kinderhaus „Sonnenschein“ Bischofswerda aus allen Nähten platzt und mehr Kinder aufgenommen werden sollen, war guter Rat teuer. Es sollte eine Lösung mit Qualität und Perspektive gefunden werden. So wurde in gemeinsamer Diskussion der Vorschlag aufgegriffen, das gegenüberliegende und durch den gemeinsamen Garten verbundene, ehemalige Gerichtsgebäude als Hort zu nutzen. Die Stadt Bischofswerda engagierte zusammen mit den Eltern und Erziehern für diese Idee.
Vor einigen Tagen sind unsere Kinder in ihren neuen Hort eingezogen, voller Freude und Stolz. Weil dies so gut und unkompliziert umgesetzt wurde, möchten wir Eltern einmal Danke sagen. Helfer gab es sehr, sehr viele und alle Beteiligten haben schnelle und gute Arbeit geleistet.
Schön wäre es, wenn wir zusammen auch weiterhin für unsere Kinder so gut am Ball bleiben.
Carla Schöne, Elternbeirat
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