Hanka Peter aus Freital-Zauckerode schreibt zum Beitrag „Anwohner klagen über Lärm und Rauch“ vom 15. November:
Niemand muss am Stahlwerk wohnen
Wenn ich diesen Artikel lese, dann platzt mir der Kragen. Anstatt froh zu sein, dass Freital wenigstens noch einen großen Betrieb hat und so viele Mitarbeiter beschäftigt, wird sich über das Edelstahlwerk (ESW) aufgeregt. Dass man dagegen sogar noch eine Bürgerinitiative gründet ist der Hammer. Was ich überhaupt nicht verstehen kann, warum sich Leute darüber aufregen. Es hat sie doch niemand gezwungen, auf die Bahnhofstraße zu ziehen. Das ESW ist doch viel älter als die Menschen, die dort wohnen. Logischerweise müssen die erst mal dahin gezogen sein. Da kann ich mich doch aber im Nachhinein nicht aufregen. Im Übrigen scheinen diese Menschen ganz schön ungerecht zu sein oder wollen es nicht mehr wahrhaben, wie es noch vor über 20 Jahren aussah. Auch da wurden Schichten im Edelstahlwerk gefahren. Und der Dreck, Krach und Lärm waren wesentlich schlimmer als heute. Nicht umsonst wurden wir „Tal der roten Wolke“ genannt. Das war wirklich noch Dreck. Daran kann ich mich sehr gut erinnern.
Der Dreck, den Herr Winkler sieht, wer weiß, ob der nicht auch vorhanden wäre ohne das Edelstahlwerk. Die Luft ist nirgends klinisch rein. Da brauch’ ich bloß auf meinen Balkon zu gehen, dort muss ich auch jeden Tag Tisch und Stühle abwischen. Und außerdem glaube ich nicht, dass der Wind jeden Tag ausgerechnet in Richtung Bahnhofstraße weht. Würde Herr Winkler selbst im Edelstahlwerk arbeiten, dann sähe die Sache sicher schon ganz anders aus, oder? Herr Winkler wäre froh, wenn er Arbeit hätte. Wenn man schon so eine Bürgerinitiative gründet, soll man doch bitte auch so ehrlich sein und zugeben, was von Seiten des Edelstahlwerks bereits schon alles getan worden ist. Es kann doch nicht angehen, dass Herr Winkler und ein paar Leute das Haar in der Suppe suchen und sich daran hochziehen. Soll wegen einer Handvoll Leute des ESW kuschen? Wenn Herr Winkler Langeweile hat, soll er am besten eine Bürgerinitiative gegen zu hohe Strom-, Gas- oder Benzinpreise gründen. Oder besser eine Kampagne gegen die Diätenerhöhung der Politiker starten. Sich darüber aufzuregen wäre gerechtfertigter und sinnvoller.
Ich hoffe und wünsche, dass Herr Winkler mit seiner Bürgerinitiative gegen das ESW keinen Erfolg hat.
Zum selben Thema schickt Sven Wolf folgende Zeilen an die Redaktion:
Hier wird am Bürger vorbei regiert
Als Olaf Winkler sich vor zwei Jahren direkt an den Stadtrat wandte, stellten sich die Parlamentarier wie ein Mann hinter den größten Betrieb der Stadt. (Zitat aus der SZ – Anm. d. Red.) Was sagt uns dieser Artikel? Dass man als normaler Bürger dieser Stadt nichts zu melden hat und wie immer am Bürger vorbei regiert wird. Am besten, wir räumen die Stadt zugunsten des Stahlwerks! Ich habe das Gefühl, dass die „Stadtväter“ vom Stahlwerk Prämien bekommen. Ich stelle mich auf alle Fälle wie ein Mann hinter die geplagten Bürger! Das sollte auch ein Bürgermeister tun und die Parlamentarier!