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Leserbriefe

Zum Beitrag über den Glashütter „Wolkenkratzer“ (SZ vom 24.November 2007) schreibt Peter Schöne aus Glashütte: Zur Geschichte des „Wolkenkratzers“ Ich kam in eben diesem Haus 1921 zur Welt, verlebte dort eine schöne Kinder- und Jugendzeit, bis ich 1939 „zur Fahne gerufen“ wurde.

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Zum Beitrag über den Glashütter „Wolkenkratzer“ (SZ vom 24.November 2007) schreibt Peter Schöne aus Glashütte:

Zur Geschichte des „Wolkenkratzers“

Ich kam in eben diesem Haus 1921 zur Welt, verlebte dort eine schöne Kinder- und Jugendzeit, bis ich 1939 „zur Fahne gerufen“ wurde. Von 1946 bis 1950 lebte ich nochmals in der Wohnung meiner Eltern mit Ehefrau und zuletzt drei kleinen, eigenen Kindern.

Wenn das Gespräch auf das Thema Wolkenkratzer kam, hat mein Vater jeweils Folgendes erzählt:

Das Haus hat ein Baumeister namens Rehork „auf Spekulation“ (wohl auf eigene Rechnung?) gebaut, um es später zu verkaufen. Er hatte Schwierigkeiten, genügend Grundfläche für das Haus zu schaffen, musste viel sprengen an dem steilen, felsigen Hang. Schließlich plante er in die Grundfläche eine Stufe. Das Haus ist dadurch vorn ein Stockwerk höher als hinten! Die Sprengarbeit war sehr teuer. Das Haus würde also teurer werden, sagte sich Rehork, und er beschloss, das Haus ein Stockwerk höher zu bauen, damit es durch höhere Mieteinnahmen wertvoller wird. So wurde es gebaut, vorn sechs, hinten fünf Stock hoch. Das Erdgeschoss gibt’s nur halb und vorn und war lange eine Werkstatt. Die nächste Etage hatte vorn eine Wohnung, nach hinten die Kellerräume für die Mieter. Die vorderen Außenmauern dieser beiden Stockwerke sind übrigens sehenswert solid und gekonnt gemauert aus Natursteinen, wie sie beim Sprengen des Baugrunds entstanden sind.

Meine Eltern bezogen 1907 oder 1908 als Erstmieter eine der mittleren Wohnungen. Anfangs wohnte Baumeister Rehork in der untersten Wohnung. Nach Kriegsende wurden die riesigen mittleren Wohnungen von mindestens zwei Familien bewohnt, obwohl eine Teilung sehr schwierig war. Der Eingang zum (einzigen) Plumpsklo ging nicht zum Hausflur, sondern war neben der Küchentür – und nur in der Küche gab‘s einen Wasserhahn und einen Ausguss – für alle.

Ein interessantes Foto gelang Cornelia und Jörg Liebert aus Geising:

Eine Insel im Meer des böhmischen Nebels

Als wir vor Weihnachten eine Skiwanderung auf dem Pramenac/Bornhauberg machten, bot sich uns dieser außergewöhnliche Anblick. Der Mückenberg ragte wie eine Insel aus dem Nebel. Das dauerte aber nur fünf Minuten, dann hob sich der Nebel und verdeckte alles.

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Sie sind die persönlichen Meinungen der Schreiber. Meinungen an: Sächsische Zeitung, Markt 27, 01744 Dippoldiswalde bzw. [email protected] Im Interesse der Wiedergabe möglichst vieler Leserbriefe behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. Für eventuelle Rückfragen ist die Telefonnummer nützlich.