Thomas Göttsberger vom Stadtforum Zittau
schreibt per E-Mail über Stadtsanierungsmittel:
Einsatz von Fördermitteln sehr genau bedenken
Es ist schon interessant. Die Finanzierung des Theaters ist mit fünf Millionen Euro untersetzt, trotzdem werden Bauaufträge für sieben Millionen Euro (!) vergeben. Jeder private Bauherr richtet sich beim Bauen nach den verfügbaren Mitteln, im öffentlichen Bereich scheint das zuweilen anders zu sein. Üblich ist das beileibe nicht, sich auf eine mündliche Zusage über weitere Fördermittel zu verlassen, die laut Innenministerium eingehalten wurde, nach Lesart der Stadt Zittau jedoch nicht.
Keine Frage, für Zittau ist es wichtig, dass das Theater saniert wird. Dies hat auch unsere volle Unterstützung. Aber hätte man beim Bauen nicht auf das eine oder andere verzichten können, um die Kosten im Rahmen zu halten? Als Beispiel sei nur die umstrittene Glaswand genannt. Jetzt steht man vor einem Scherbenhaufen, betretene Mienen überall. Zu befürchten ist, dass die verbliebenen Fördermittel „Städtebaulicher Denkmalschutz“ auch nicht vordringlichen Objekten zugute kommen werden und dringend notwendige Arbeiten zur Erhaltung bedrohter Gebäude, von denen es im Innenstadtbereich zahlreiche gibt, auf unbestimmte Zeit aufgeschoben werden müssen oder ganz gestrichen werden.
Die Umgestaltung des Marktplatzes (dessen jetzige schöne alte Gestaltung Touristen übrigens sehr schätzen) sollte jedoch auf den Prüfstand. Im Jahr 2009 weilte der Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages in der Oberlausitz. Diese Abgeordneten haben dringend darauf hingewiesen, dass die Städte ihre regionaltypischen Plätze und Straßen bewahren sollten, ansonsten ginge ein Stück Identität verloren. Wir appellieren an die Verantwortlichen der Stadt, hier die richtigen Prioritäten zu setzen. Zu klären wäre auch, ob und wenn ja, weshalb aus Fördermitteln „Städtebaulicher Denkmalschutz“ die Errichtung eines Parkdecks an der Badergasse finanziert werden soll. Eigentlich sind in Zittau genügend verfügbare Parkplätze vorhanden.
Helfried Schötzig schreibt per E-Mail:
Unkrautfläche missfällt nicht nur dem Adler
Als ich mir kürzlich bei einem Stadtrundgang das Denkmal mit dem wieder aufgetauchten Adler vor der ehemaligen Königlichen Bauschule anschaute, tat dies zur gleichen Zeit ein Zittauer, der seinem augenscheinlichen Besuch die Geschichte dieses Adlers zu erklären versuchte. Einer der Gäste äußerte plötzlich: „Schaut mal, der Adler wendet seinen Kopf ab, damit er die vor ihm liegende große Unkrautfläche nicht sehen muss.“ Ja, innerlich war ich derselben Meinung.
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