Zur Demonstration gegen Rechts am Sonnabend in Radeberg schreibt unsere Leserin Sandy Ruschke aus Leppersdorf:
CDU schockiert und
macht wütend
Die Teilnahme von etwa 350 Menschen an der Demonstration gegen Rechts hat gezeigt, dass viele Bürger engagiert gegen diese „rechten Umtriebe“ aufbegehren. Umso schockierter und wütender machte mich die Stellungnahme der CDU-Stadtratsfraktion, die öffentlich erklärt hatte, an dieser Demonstration nicht teilzunehmen, weil es angeblich kein Naziproblem in Radeberg gibt. Diese Aussage muss man erst mal auf sich wirken lassen! Einfach unfassbar, solch eine Ignoranz. Ich möchte an dieser Stelle nur ein paar sehr deutliche Hinweise geben, warum Radeberg ein Nazi-Problem hat: Im Stadtrat ist ein Ratsmitglied der NPD, dann gelingt es rechtsgesinnten Personen beim Radeberger Stadtfest diverse propagandistische Infoblätter zu verteilen und nicht zu vergessen, die vielen Plakate und Transparente, die in der Nacht vor der Demonstration in Radeberg die Innenstadt „schmückten“! Liebe CDU-Stadtratsfraktion, das erinnert mich sehr doll an die Szene mit den berühmten drei Affen: Nichts Sehen-Nichts hören und Nichts sagen…
Zur Demonstration schreibt auch der Radeberger CDU-Stadtrat Matthias Hänsel:
Gewonnen haben die
paar Rechtsextremen
Schön, dass Radeberg nun zum Tummelplatz für Links- und Rechtsradikale wird! Obwohl einige Stadträte an Oberbürgermeister Lemm herangetreten waren, mit der Bitte, diese völlig unnötige Demonstration zu verhindern, wurde unser OB nun zum Hauptredner und die SPD macht sich zum Zugpferd. Dass ich als „bürgerlicher Demokrat“ gegen jede Form von Rechtsradikalismus bin, ist vollkommen klar – und deshalb unterstütze ich auch entsprechende „Resolutionen“ im Stadtrat. Dass Rechtsextreme das Parteibüro der Linken in Radeberg regelmäßig angreifen, gehört meiner Meinung nach aber zuerst in die Hände der Staatsanwaltschaft. Hier wurde doch nur eine Rechtfertigung für die von Linksextremisten angesagte Demonstration gesucht. Dass sich zum Stadtfestumzug einige rechtsradikale Jugendliche in den Umzug geschmuggelt haben, ist sicher nicht in Ordnung – aber wir reden hier von einer Größe von zirka zehn Personen, wovon gerade mal zwei Personen aus Radeberg waren! Da sollten sich doch die Organisatoren von Stadtfest und Umzug mal eher Gedanken machen, wie so etwas in Zukunft verhindert werden könnte. Ich fühle mich hier als Stadtrat und Bürger über alle Maßen vom Aufruf des OB „genötigt“. Gewonnen haben dagegen schon die paar Rechtsextremen, weil nun alle Welt über sie redet.
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