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Leserbriefe

Hans-Jörg Krutzki aus Großenhain schreibt zu „Kriegsspiel nicht verharmlosen“, SZ vom 3. April: Ein Hobby, das nicht sein muss Warum nennt man seine Ängste nicht? Ein solches Frage- und Antwortspiel gehört in den Bundestag, nur mit anderen Fragen.

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Hans-Jörg Krutzki aus Großenhain schreibt zu „Kriegsspiel nicht verharmlosen“, SZ vom 3. April:

Ein Hobby, das nicht sein muss

Warum nennt man seine Ängste nicht? Ein solches Frage- und Antwortspiel gehört in den Bundestag, nur mit anderen Fragen. Die Gewalt, das Abschlachten und hirnlose Ballern bei Videospielen im Internet, Kino und Fernsehen, nun sogar im „Tatort“. Richtig oder falsch? Ich sage falsch. Das unverständliche und zeitgeistdemütige, feige Hinnehmen der Kriegspolitik der Merkel-Regierung. Richtig oder falsch? Ich sage falsch. Die Kriegsbilder in den Medien, Angriffe mit Drohnen und Raketeneinschlägen. Richtig oder falsch? Ich sage falsch. Das Bejubeln des Friedensnobelpreisträgers Obama, der Gewalt und Krieg vom Zaun bricht. Richtig oder falsch? Ich sage falsch. Nur noch eine bundestagswürdige Frage. Die Plünderung unschuldiger Generationen in Deutschland, ich frage erst gar nicht. Falsch!

Ach so, die Airsoftler: ein Hobby, was nicht sein muss.

Auch Martina Höllerl aus Lampertswalde äußert sich zu diesem Thema:

Kriegsspiele im Raschützwald

Wenn´s der Kuh zu wohl ist, geht sie aufs Eis tanzen, so sagten die Altvorderen zu ähnlich gearteten Dingen, wie es die derzeitigen „sportlichen Aktivitäten“ im Wald sind. In meinem Verständnis tummeln sich in unserem schönen Raschützwald Menschen unterschiedlichster Couleur, welche vom normalen Abenteuer Leben wohl extrem unausgelastet sind bzw. ein der Mehrheit der Anwohner fremdes Verständnis von Spaß haben. Wenn sich deren soziales Engagement lediglich im Reparieren eines Spaziergänger, Pilzsammler und Förster aussperrenden Zaunes im Wald dokumentiert und sich die ethischen Werte in „strengen Spielregeln“ widerspiegeln, so erscheint mir das sehr fragwürdig.

In allen Ecken der Welt sehnen sich die Menschen nach Frieden und dort, wo man diesen Luxus seit Jahrzehnten genießen kann, sich im Wohlstand gemächlich eingerichtet hat, sucht man nun, sich mit Plastikballerei zu beweisen, welch toller Kerl (resp. tolles Weib) man doch ist. Ich finde das nur armselig und ein mieses Beispiel für unseren Nachwuchs. Wenn in der ganzen EU ähnliche Kriegsspiele erlaubt sind, stellt sich mir die Frage, wieso man ausgerechnet in unserer Gegend einen neuen Abenteuerspielplatz für waffenschwingende Freizeitsportler etablieren muss. Ebenso unverständlich ist mir, wie man als Waldbesitzer so ungeniert in eine derartige „Geschäftsidee“ einsteigen kann.