Zu „Diskussion um neue Reitwege in Wilthen“, 7.9., S.14, schreibt Thomas Schneider aus Kirschau:
Sächsische Reiter
nicht verteufeln
Mit Bestürzung las ich die von totaler Intoleranz zeugenden Aussagen des Wilthener Tourismuschefs Heiko Harig. Sächsische Reiter als die Schrecken der Wälder mit ihren bösen, großen Tieren – das klingt ja wie das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf.
In den Jahren, in denen meine Reitfreunde und ich die Oberlausitzer Wege bereiten, ist mir noch kein Spaziergänger begegnet, welcher aus Angst vor Pferden in Panik die Flucht ergriffen oder gar seinen Urlaub storniert hätte. Im Gegenteil, Reiter und Wanderer sind freundliche Zeitgenossen und geben sich auch schon mal Tipps bei Schwierigkeiten auf der Route. Viel genutzte Wege durch Wanderer und Reiter verhindern auch, dass Müll unbemerkt im Wald entsorgt wird. Nicht zuletzt würde es so manchem zugewachsenem Waldweg überaus gut tun, wenn er wenigstens durch Pferde genutzt würde und so der völligen Verwilderung entginge.
Wenn Herr Harig an Geldverdienen denkt, so soll er doch bitte berück- sichtigen, dass ein Reiterhof auch ein normal arbeitender landwirtschaftlicher Betrieb ist, der seine Steuern zahlt, aber auch Schmiede, Tierärzte und vieles mehr mit Umsatz versorgt. Und wenn wir schon beim Geld sind, so bedenke der hier angesprochene Tourismuschef doch bitte auch, dass viele Kinder und Jugendliche im Oberland einen großen Teil ihrer Freizeit nicht auf der Straße, sondern im Reitverein bei Tieren und in der Natur verbringen. Das kostet die Kommune keinen Cent!