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A. Grubarek schreibt per E-Mail: Kinder sollten Normen und Grenzen kennen Ich finde es sehr bedauerlich, dass der Busfahrer an den Pranger gestellt wird. Den „lieben“ Kleinen wird geglaubt, aber ich kann...

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A. Grubarek schreibt per E-Mail:

Kinder sollten Normen

und Grenzen kennen

Ich finde es sehr bedauerlich, dass der Busfahrer an den Pranger gestellt wird. Den „lieben“ Kleinen wird geglaubt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Busfahrer den Jungen aussteigen lässt, wenn dieser gesittet Chips isst. Man muss sich nicht wundern, wenn Vandalismus und Respektlosigkeit immer mehr zur Normalität werden, weil die Kinder keine Normen und Grenzen kennenlernen. Das nächste Mal werden alle Schüler mit Chips herumbröseln, den Busfahrer angrinsen. Und der wird nach Dienstschluss seinen Bus sauber machen.

Rolf Böhm aus Bad Schandau meint:

Fahrer kann sein

Hausrecht nutzen

Von einem Busfahrer erwarte ich vor allem den Blick nach vorn. Und nicht das Kleben am Rückspiegel zur Beaufsichtigung der Fahrgäste. Im Gegensatz zum Schulzimmer können falsche Entscheidungen im Straßenverkehr ganz schnell fatal sein, was den Horizont der Abwägungen stark einschränkt. So bleibt nichts, als in ganz seltenen Fällen nicht völlig ausgetrimmte ultima ratio Entscheidungen hinzunehmen: Hausrecht. Aussteigen. Das ist aber nicht weiter schlimm. Mit zehn Jahren sind Jungs schon ganz schön groß. Sie können sich in freiem Gelände durchschlagen und in unbekannte Computerwelten einfuchsen. Da gehört es gewiss auch schon zu ihrer Sozialkompetenz, an einer unbekannten Bushaltestelle ein bisschen auf den nächsten Bus zu warten. Übrigens: Manch ein Junge und Busfahrer sind so schon dicke Freunde geworden.

Herr Schwabe aus Dresden schreibt:

Die Eltern sind

in der Pflicht

Die Eltern sollten lieber ihren Sohn darauf aufmerksam machen, was er zu tun und zu lassen hat. Eher sollte er sich beim Busunternehmen entschuldigen. Denn sonst wird das mangelnde Unrechtsbewusstsein noch gestärkt. Für einen Gymnasiasten ist das ein mehr als erbärmliches Verhalten. Heute ist es offensichtlich „in“ und „cool“ sich über Normen hinwegzusetzen. Da landen schon mal die Füße auf dem gegenüber liegenden Sitzplatz.

Ingrid Grosse aus Neustadt äußert:

Was soll ein Busfahrer gegen renitente Kinder tun?

Sind Sie schon mal in einem mit Schülern besetzten Bus gefahren? Es ist oft eine Zumutung für viele Fahrgäste. Haben Sie beim Schreiben des Berichtes mal an die Befindlichkeit des Busfahrers gedacht? Ich glaube nicht, dass der Knabe unschuldig wie ein Lämmlein war. Als ich mich kürzlich mit dem zehnjährigen Enkelsohn einer Bekannten unterhielt und im Spaß sagte: „Da musst du nack’sche Popoklitsche kriegen“, kam wie aus der Pistole geschossen: „Das darfst du nicht wegen des Kinderschutzgesetzes.“ Zurück zum Thema: Was soll ein Busfahrer, allein in einem vollbesetzten Bus, gegen renitente Kinder tun? Er hat kein Mittel und das ist nicht gut so!