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Letzte Chance für Jacquard-Webstühle

Die Landfrauen hoffen, mit einem neuen Gebäude die historischen Webstühle retten zu können.

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Von Angelika Dornich

Die Textilwerkstatt in Niederoderwitz ist im Wesentlichen geräumt. Die schwere Technik steht allerdings noch. „Wir hoffen auf das Verständnis der Vermieter, dass wir die Verschrottung gestoppt haben, um angebotene Alternativen zu prüfen“, sagt Landfrauenkreisvorsitzende Gisela Sprenger.

Nach einem SZ-Beitrag und einem Hilferuf-Schreiben des Vereins an den Landrat sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus der Region bekamen die Landfrauen zahlreiche Anrufe und unterschiedliche Raumangebote. So von verschiedenen Privatpersonen, Abgeordneten wie vom Landkreis. „Allen ging es darum, dass die nicht wiederbringliche Textiltechnik erhalten wird“, berichtet Gisela Sprenger. Allerdings erwiesen sich die vorgeschlagenen Gebäude bei den Besichtigungen als nicht geeignet. Vor allem, weil die Jacquard-Webstühle eine Arbeitshöhe von mindestens fünf Metern beanspruchen. So klappte es leider auch nicht in der Alten Webfabrik in Niederoderwitz, wo auch die Lern- und Experimentierwerkstatt „Erfinderkiste” ihr Domizil hat. „Das wäre ein idealer Standort für unsere Schauwerkstatt ,Vom Faden bis zur Fertigwäsche’ gewesen“, so die Vereinsvorsitzende. Eine Hoffnung besteht aber noch. Die Landfrauen hatten schon vor längerer Zeit ein in Frage kommendes Objekt in Oderwitz besichtigt, das jedoch damals vermietet war. „Nun hat es uns der Besitzer angeboten, und wir werden die Bedingungen prüfen.“ Wenigstens zwei Jacquardmaschinen und die nötigsten Maschinen für eine kleine Schauwerkstatt sollen erhalten bleiben. Für den Wiederaufbau sucht der Verein frühere Fachkräfte, die einfach Lust haben, sich noch einmal zu beweisen, so Gisela Sprenger.

Kontakt: 035843/25306