Von Franziska Dähn
Chemnitz. Etwa 100 Taxifahrer haben am Freitagmittag ihrer Anfang Dezember in Chemnitz ermordeten Kollegin das letzte Geleit erwiesen. An dem von der Taxigenossenschaft Chemnitz organisierten Autokorso zur Beerdigung der 36-jährigen Mutter beteiligten sich Taxifahrer aus ganz Sachsen.
„Das ist ein Ausdruck unserer Anteilnahme und Ohnmacht, aber auch ein Zeichen für die Bevölkerung: Das Gewerbe hält zusammen“, sagte Fred Buchholz, Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes. Der Fall mache klar, dass vorhandene Sicherheitssysteme keine völlige Sicherheit gewährleisten könnten. „Die Angst fährt immer mit.“ Teile der Innenstadt mussten wegen des Korsos kurzzeitig von der Polizei gesperrt werden.
Die Taxifahrerin aus Chemnitz war in der Nacht zum 4. Dezember durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt worden. Vier Tage später konnte ein 16-jähriger Schüler aus Chemnitz unter dringendem Tatverdacht festgenommen werden. Dieser bestreitet die Tat jedoch; er sitzt weiter in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Chemnitzer Polizei hat er bisher kein Geständnis abgelegt.
Mit acht Fahrzeugen zeigten auch Dresdner Taxifahrer Anteilnahme am Schicksal ihrer Kollegin. „Glücklicherweise haben wir so einen Vorfall in Dresden schon länger nicht mehr gehabt. Seit Einführung des stillen Alarms vor fünf Jahren haben wir hier einen hohen Sicherheitsstandard“, sagte der Vorstand der Taxigenossenschaft Dresden, Peter Kunath.