Von Daniela Pfeiffer
Unsere Herrchen sind zu arm, um uns zu behalten. Das Tierheim ist auch zu teuer“, stand da auf dem Zettel geschrieben. Er lag in einem Karton vor einem Leutersdorfer Supermarkt. Inhalt außerdem: Drei süße schwarze Labrador-Mischlingswelpen.
Die etwa neun Wochen alten Hunde sind inzwischen natürlich doch im Lawalder Tierheim gelandet. Wie so viele weitere ausgesetzte Hunde und Katzen auch. Das Argument, kein Geld für die Tiere zu haben, lässt Tierheim-Mitarbeiter Roland Olbricht nicht gelten. Wie oft gibt er Leuten den dringenden Rat, die Tiere kastrieren oder sterilisieren zu lassen.
Sie im Tierheim abzugeben, kann tatsächlich teuer werden. 67Euro Aufnahmegebühr zahlt man in Lawalde für einen kleineren Hund, 97Euro gar für einen großen. „Schließlich müssen wir Wurm- und Flohkur bezahlen, oft auch Impfungen und Quarantäne“, begründet Olbricht die Gebühr. Zwischen 1600 und 2000Euro zahlt der Tierschutzverein Löbau-Zittau, der das Tierheim betreibt, jeden Monat allein für Arztkosten.
Der Stammtierarzt der Lawalder ist Hubertus Kutschke aus Löbau. Durchaus würde er seine Preise für das Tierheim etwas nachlassen, doch sei er an eine Gebührenordnung gebunden, deren Verstöße streng bestraft würden.
Ausgesetzte Tiere landen zunächst alle auf seinem Behandlungstisch. „Wenn die Tiere lange an dem Ort verharren mussten, wo sie ausgesetzt wurden, geht es ihnen oft schlecht“, berichtet er. „Sie sind dann unterversorgt an Futter, Trinken und Wärme und so natürlich viel anfälliger auf Krankheiten.“ Dass es sich manche Leute so leicht machen, Tiere einfach auszusetzen, kann Kutschke nicht nachvollziehen. „Viele denken immer noch, in der Zeitung zu inserieren bringt nichts. Doch dem ist nicht so. Einen Versuch ist es wert“, sagt der Veterinär-Mediziner. Auch gezielte Geburtenkontrolle mittels Sterilisation oder Kastration empfiehlt er Haltern von Hunden und Katzen dringend.
„Die Leute sind zu geizig“, hat Mario Biegel vom Oberlausitzer Tierschutzverein festgestellt. Sein Verein betreibt in Zittau eine Katzenpension. Ausgesetzte Katzen werden auch bei ihm zurzeit vermehrt abgegeben.
„Mit Katzen ist es dieses Jahr besonders schlimm“, sagt Roland Olbricht. Er schiebt es auf den milden Winter, der die „natürliche Auslese verhindert hat“. Das Lawalder Tierheim ist derzeit hoffnungslos überfüllt. Eine Katze musste mit ihren Jungen aus Platzgründen schon in einen ausgedienten Kaninchenstall umquartiert werden. Auch er rät Tierbesitzern dringend, in Zeitungen, Anzeigenblättern oder auch in Supermärkten, die eigens Wände für kostenlose Kleinanzeigen haben, zu inserieren.
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