An die neue Dame im Gehege hat sich Askin schon fast gewöhnt. Jahrelang lebte der männliche Schneeleopard mit seiner Gefährtin Serena zusammen, doch diese verließ den Dresdner Zoo im Januar in Richtung Indonesien. Schon bald darauf zog mit der zweijährigen Istari aus dem Nürnberger Zoo weiblicher Ersatz ins Gehege ein. Ein anfangs installiertes Kontaktgitter trennte die beiden Tiere noch voneinander. Seit einigen Wochen ist das entfernt, gehen die zwei nun vorsichtig auf Tuchfühlung. Wie gut sie sich wirklich verstehen, wird sich jedoch erst nächstes Jahr zeigen.
Allzu viel will auch Wolfgang Ludwig, Zoologischer Leiter, nicht in die Beziehung der beiden hineininterpretieren. „Sie verhalten sich ganz normal, wie das zwischen zwei Schneeleoparden außerhalb der Paarungszeit üblich ist“, sagt er. Derzeit gäbe es keine Probleme mit den Tieren. „Wir konnten sie nach Entfernen des Gitters auch gleich zusammenlassen, weil alles von Anfang an gut funktioniert hat.“
Dass sich Askin so schnell an seine neue Begleiterin gewöhnt, kann für die Zukunft der Schneeleoparden-Zucht in Dresden nur gut sein. Bisher war die nicht von Erfolg gekrönt. Zwar war Serena gleich mehrere Jahre hintereinander trächtig und brachte Junge zur Welt. Doch sie ließ die Kleinen allesamt verhungern, kümmerte sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr um sie. „Ich glaube, sie fühlte sich durch die Situation rundherum im Zoo gestört“, vermutet Ludwig. Nur so könne er sich erklären, dass das gesunde Weibchen, das anfangs Interesse am Nachwuchs zeigte, ihn letztlich doch verhungern ließ. Wie es ihr jetzt in Indonesien geht, weiß er nicht. „Wir haben leider keinen Kontakt zu ihren neuen Pflegern.“
Im Januar beginnt die Paarungszeit. Die Zoomitarbeiter hoffen, dass es dann bei Askin und Istari klappt. „Bei unserem Männchen wissen wir ja, dass er das kann“, so Wolfgang Ludwig. Bei der noch recht jungen Istari ist das noch nicht klar, doch die Dresdner gehen erst mal vom besten Fall aus. Der könnte letztlich zwei bis drei Jungtiere bedeuten. „Es wäre natürlich schön, wenn wir die Kleinen dann längere Zeit bei uns haben und zeigen könnten.“