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Liebesperlen und eine verlorene Muse

Geflüster

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Von Peter Chemnitz

Ein Loblied auf die Görlitzer Unternehmer hat Oberbürgermeister Joachim Paulick (CDU) vor den Teilnehmern der Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes angestimmt und bei einigen der rund 170 zurzeit in Görlitz weilenden Studenten und Doktoranden für Verwirrung gesorgt. Es ging um die Produkte der Rudolf Hoinkis GmbH. „Wie, Liebesperlen?“, kicherte Cordula Avenarius, Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung. Kerzengerade saß die junge Frau da, als das Stadtoberhaupt auch noch von Babyfläschchen sprach. Immerhin geht es während der Sommerakademie ja um Themen wie „Risikoabwägung“, „Kreativität“ und „Gemeinwohl“. An Letzteres hat auch Stadtrat Wolfgang Freudenberg (Bürger für Görlitz) gedacht, als er die Honoratioren aus seiner bayerischen Heimatstadt Penzberg nach Görlitz einlud. Bürgermeister Hans Mummert musste zwar in Penzberg zurückbleiben, weil da gerade ein Volksfest stattfindet und er das Bierfass anzustechen hat, aber seine Gattin Evi ist seit gestern Abend mit der 50 Personen starken Penzberger Delegation unterwegs, um sich von Freudenberg Görlitz, Ostritz und den Oybin zeigen zu lassen. Organisiert hat das Ganze übrigens der Penzberger Kripo-Chef.

Sauer über das Benehmen ihres Stadtratskollegen Udo Moderegger ist zurzeit Margit Bätz (Linkspartei/PDS). Der Grund: Der Sozialdemokrat hatte Marcus Eif, Oberarzt und Mitglied des Klinikum-Aufsichtsrates, während dessen Rede in der jüngsten Stadtratssitzung unterbrochen und aufgefordert, erst einmal die Hände aus den Taschen zu nehmen, ehe er den Mund aufmache. So berichtete es zumindest die empörte Sozialistin.

Entsetzt ist Weinhändler Axel Krüger in den Höfen am Untermarkt. Seine Muse verlässt ihn. Bisher feierte der Hobby-Lyriker Kathrin Büchner als „italienische Chiara“ in zahlreichen Kolumnen. Jetzt verlässt die Inhaberin des Klatschmohn-Ladens nicht nur den Untermarkt, sondern auch Görlitz. Sie zieht der Liebe nach. Wer weiterhin ihren auffälligen Designerschmuck kaufen will, muss zukünftig bis ins schweizerische Luzern fahren.

Die Liebe zum schönen Leben haben einige Altstadt-Bewohner am vorigen Sonntag in aller Öffentlichkeit inszeniert. Chef-Dirigent Eckehard Stier und Stadtrat Gottfried Semmling machten es sich mit Gattinnen und netten Nachbarn auf dem sonnigen Bürgersteig bequem und frühstückten in bester Feierlaune. Was es zu feiern gab? Nichts Besonderes: Nur das schöne Leben und die gute Nachbarschaft.

Mitarbeit: Frank Seibel