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Lieder für die Ärmsten

Von Sonntag bis 5. Januar sind die Sternsinger im Kirchenbezirk Pirna unterwegs, um Geld für Not leidende Kinder in aller Welt zu sammeln.

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Von Katarina Lange

Die prächtigen Gewänder sind gebügelt, die Kronen, Weihrauchfässer und Sterne liegen bereit: In beinahe allen 12500 katholischen Pfarrgemeinden bundesweit sind die Sternsinger auf das traditionelle Dreikönigssingen vorbereitet. In den kommenden Tagen werden die ersten Gruppen losziehen, ihren Segen „C+M+B - Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) zu den Menschen bringen und für Not leidende Gleichaltrige in aller Welt sammeln.

Auch in Pirna beteiligen sich in diesem Jahr wieder Dutzende kleine Sternträger an der Hilfsaktion. Unter dem Motto „Sternsinger für die eine Welt“ – so der Name des aktuellen Themas – werden Kinder die weihnachtliche Botschaft verkünden und auf die Situation von Kindern in anderen Ländern aufmerksam machen. In Pirna sind die kleinen Sänger vom 30. Dezember bis 5. Januar unterwegs. „Sie werden verkleidet als die Heiligen drei Könige traditionell von Tür zu Tür ziehen und in Familien, Geschäften, in öffentlichen und sozialen Einrichtungen der Stadt ihre Lieder singen“, erzählt Sybille Scherlitz, Gemeindereferentin der katholischen Pfarrei Pirna.

Bei jedem Besuch sammeln sie Geld für notleidende Gleichaltrige in aller Welt. Allein im vergangenen Jahr haben die rund 40 Sternsinger der katholischen und evangelischen Kirchgemeinde in Pirna rund 5550 Euro ersungen. Das Geld war für ein Kinderprojekt in Brasilien bestimmt, zu dem die ehemalige Gemeindereferentin Barbara Ludewig Kontakt hatte. „Wer auch dieses Jahr die Aktion unterstützen möchte, kann sich die Sternsinger nach Hause einladen“, sagt Sybille Scherlitz. Denn schließlich wird jeder Cent gebraucht.

So können die Sternsinger deutschlandweit jährlich etwa 3000 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen. Das Geld fließt vor allem in Projekte für Straßenkinder, Aids-Waisen, unterernährte Kinder oder Kindersoldaten, Kinder mit Behinderungen oder ohne Heimat. Bildungsprojekte haben einen besonders hohen Stellenwert, denn eine abgeschlossene Schulbildung und eine Berufsausbildung sind für die Mädchen und Jungen in den ärmsten Ländern oft die einzige Chance, den Teufelskreis aus Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität zu durchbrechen.

Träger der Aktion sind seit fast 50Jahren das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit dem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Über 612 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 51000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder unterstützt. Bei der 49. Aktion zum Jahresbeginn 2007 sammelten die Mädchen und Jungen aus insgesamt 12223 Pfarrgemeinden rund 38,8 Millionen Euro.