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Lieder und Tänze zwischen Hinken und Fliegen

„Das Blaue Einhorn“ heißt die Band aus Dresden, die heute ab 21 Uhr in der Hillerschen Villa am Klienebergerplatz spielt. Die vier Musiker haben ein einzigartiges Repertoire an Liedern, Chansons und Tänzen aus Osteuropa und verwandten Welten.

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Von Daniel Kunath

Was einst als Trio mit Straßenmusik und Kneipenkonzerten begann, ist heute ein ausgewachsenes Quartett mit bundesweit über 100 Konzerten im Jahr. Sie arbeiteten mit dem Liedermacher Gerhard Schöne zusammen und tourten mehrere Male mit der Sängerin Karolina Huber Petrowa vom Dresdner Societaetstheater. Sie sind Träger des deutschen Folkförderpreises, und sie haben im Oktober vergangenen Jahres ihr viertes Album veröffentlicht. Die Rede ist vom „Blauen Einhorn“, das jüngst von den Lesern eines Dresdner Stadtmagazins in der Rubrik beste lokale Band 2002 auf Platz drei gewählt wurde.

Seit mehr als zehn Jahren präsentiert „Das Blaue Einhorn“ traditionelle Lieder und Tänze aus aller Welt. Ob Klezmer, Sinti-Swing oder griechischer Rembetiko, argentinischer Tango oder portugiesischer Fado – stets aufs Neue ziehen die vier Musiker aus Dresden die Zuhörer mit ihrem einzigartigen Repertoire an Musik in ihren Bann.

Ihre Gruppe benannten sie nach einem Fabelwesen, von dem der kubanische Sänger Silvio Rodriguez in seinem Lied „Unicornio“ erzählt, dass es mit seinem Horn Gesänge aus der Nacht fängt. Wie das Fabeltier, findet auch die Band zu ihrer Musik und bringt sie auf ganz eigene Weise durch wundervolle Arrangements und Interpretationen neu hervor. Das Zusammenspiel der Vollblutprofis erweist sich dabei stets als ausgefeilt, sensibel und exakt und lässt doch nichts an Virtuosität und spielerischer Leichtigkeit vermissen. Kein Wunder, möchte man meinen, bei solchen Biographien.

Andreas Zöllner (Gitarre, Gesang), selbstständiger Tonmeister und Labelchef (Unicornio Records), wollte ursprünglich Theologie studieren. Aber er wurde Bibliothekar an der Dresdner Kirchenmusikschule und beschäftigte sich über viele Jahre mit klassischer Gitarre. Zusammen mit Paul Hoorn gründete er 1991 „Das Blaue Einhorn“. Paul Hoorn, Liebhaber und Sammler traditioneller Musik, ist der kreative Kopf der Band. Er studierte Waldhorn, Komposition, Chorleitung und Orgel, war als Kirchen- und Theatermusiker tätig und lebt heute als freischaffender Musiker und Komponist. Michael Burkhardt (Kontrabass, Gesang) begann schon als fünfjähriger Cello zu spielen – freiwillig. Er studierte zunächst Medizin, fand dann aber zum Bass. Seit zwei Jahren ist er festes Mitglied der Band. Dietrich Zöllner (Bauchgeige, Gesang), gefragter Komponist für Theater- und Filmmusiken, war nach seinem Musikstudium einige Jahre als Orchestermusiker tätig. Er bereichert die Band vor allem mit seinem virtuosen, unorthodoxen Geigenspiel.

Konzertprogramm ist Hymne an das LebenDas neue Konzertprogramm „Lebenstanz – Lieder, Chansons und Tänze zwischen Hinken und Fliegen“ ist eine Hymne an das Leben. Worte, Melodien und Rhythmen unterschiedlichster Herkunft erzählen von Liebe und Einsamkeit, von Leben und Tod und von Freud und Leid – von dem unendlichen Tanz des Lebens.