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Lindenstreit geht in eine neue Runde

Ein neuer Lindenstreit steht den Zabeltitzern ins Haus: In Görzig ließ das Bauamt jetzt mehr als zehn Bäume radikal zurückschneiden, um den Straßenverkehr zu sichern. Der Imkerverein spricht jedoch von reinem Unsinn.

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Ein neuer Lindenstreit steht den Zabeltitzern ins Haus: In Görzig ließ das Bauamt jetzt mehr als zehn Bäume radikal zurückschneiden, um den Straßenverkehr zu sichern. Der Imkerverein spricht jedoch von reinem Unsinn.

Imker holen Baumgutachter

„Die Linden im Dreieck wurden fachgerecht zurückgeschnitten“, versichert Bürgermeister Frank Thiele (FDP). Bienenzüchter Fritz Woitaß stellt das in Frage. Er sagt: „Komischerweise verstehen die Straßenmeistereien etwas anderes unter Verkehrssicherheit als unsere Gemeinde. Anstatt nur die Äste zu kürzen, die tatsächlich über die Fahrbahn ragen, sind die Kronen fast gänzlich zerstört worden.“ Wer Linden so zurichte, schade letztendlich sich selbst. Denn Bienen seien nach Kühen und Schweinen die wichtigsten Tiere für den Menschen. „Einstein hat nicht umsonst gesagt, dass nach dem Aussterben der Bienen der Mensch nur noch vier Jahre zu leben hat.“

Heute Abend treffen sich die Mitglieder des Zabeltitzer Imkervereins und diskutieren das Problem. Gast ist ein einheimischer Baumgutachter, welcher die beschnittenen Linden unter die Lupe nehmen wird. klein bei wollen die Imker nicht geben, sagt Woitaß. Schließlich sind die Bäume rund 50 Jahre alt und für den Honigertrag des Görziger Imkers wichtig.

Streit in Zabeltitz beigelegt

Erst vergangene Woche erzielten Imker und Gemeinde eine Einigung beim Beschnitt der alten holländischen Linden hin zum Zabeltitzer Barockgarten. Weil diese teilweise morsch sind, fehlt neuen Trieben die Verankerung am Baum. Schon kleine Windstöße könnten für die Linden das Aus bedeuten. Um die Bäume zu erhalten, werden sie beschnitten. Allerdings nicht alle gleichzeitig, sondern in Etappen. Somit fällt die Blüte im Sommer nicht gänzlich aus. S. Rahrisch