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Lodenau sagt Danke

Die Landestalsperrenverwaltung repariert die Neiße-Ufer nahe der Ortschaft. Doch wann kommt der Schutzdamm?

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Von Katja Schlenker

Zaghaft lugt das Grün durch die Netze am Boden. Sie halten derzeit einen Teil des Neiße-Ufers bei Lodenau mehr oder weniger zusammen. Hier hat die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen in den vergangenen Monaten die Schäden beseitigt, welche das Hochwasser 2010 angerichtet hat. Auf über sieben Meter steigt der Pegel der Neiße damals an. Zwar sind die Hochwasser in den darauffolgenden Jahren nicht ganz so prekär gewesen. Dennoch haben sie dem Neiße-Ufer weiter zugesetzt. „Wir hoffen, dass wir dieses Jahr kein Hochwasser haben“, sagt Lodenaus Ortsvorsteher Andreas Ay.

© André Schulze
In Lodenau ist die Uferböschung (rechts außen auf dem großen Bild) repariert worden. Ortsvorsteher Andreas Ay (kleines Foto oben) ist dankbar, dass das Neiße-Ufer rund um die Ortschaft nach dem Hochwasser 2010 wieder intakt ist. Auch der Steinbacher Schie
In Lodenau ist die Uferböschung (rechts außen auf dem großen Bild) repariert worden. Ortsvorsteher Andreas Ay (kleines Foto oben) ist dankbar, dass das Neiße-Ufer rund um die Ortschaft nach dem Hochwasser 2010 wieder intakt ist. Auch der Steinbacher Schie © André Schulze

Er ist dankbar dafür, dass die Landestalsperrenverwaltung das Neiße-Ufer rund um die Rothenburger Ortschaft wieder ausgebessert hat. Denn an so mancher Stelle hätte das ausgewaschene Ufer einen weitaus schlimmeren Schaden nach sich ziehen können. So zum Beispiel am sogenannten Brechenden Ufer. „Dort hatte der Schaden schon fast ins Steilufer eingegriffen“, sagt Andreas Ay. „Wenn das passiert wäre, dann wäre auch der Radweg in Gefahr gewesen.“ Der beliebte Oder-Neiße-Radweg ist direkt oberhalb des Steilufers gelegen.

Bis Ende April sollen die Arbeiten rund um Lodenau noch andauern. Die Firma Nadebor Tief- und Landeskulturbau aus Krauschwitz erledigt alle Aufgaben im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung. „Einschließlich Planungsleistungen belaufen sich die Kosten auf etwa 700 000 Euro“, sagt Sprecherin Britta Andreas von der Landestalsperrenverwaltung.

Dabei werden die Böschungen auf verschiedene Weisen befestigt. Die Ufer werden mit naturnahen Materialien gesichert. An den Stellen, wo es möglich gewesen ist, sind sogenannte ingenieurbiologische Bauweisen zum Einsatz gekommen. Hierbei werden vor allem Pflanzen verwendet. Die sollen mit ihren Wurzeln den Boden festigen und so vor Erosion, also dem Auswaschen der Ufer, schützen.

Nördlich des Betriebsgeländes der Celltechnik Lodenau ist die Gewässerböschung zum Beispiel durch eine kombinierte ingenieurbiologische Bauweise mit Steinma-tratzen wiederhergestellt worden, erklärt Britta Andreas. Die Steinmatratzen werden durch eine Schicht aus Wasserbausteinen gebildet. Diese wird mit Netzen zusammengehalten sowie mit Mutterboden überdeckt und begrünt. „Zusätzlich wurden in der Höhe des derzeitigen Wasserstandes, der Wechselwasserzone, Röhrichtmatten eingebaut“, sagt Britta Andreas. „Der Unterbau wird auf diese Weise schnell bewurzelt und sehr gut stabilisiert.“

Auch südlich der Celltechnik Lodenau ist das Ufer teilweise in ingenieurbiologischer Bauweise befestigt worden. „Hier wurde der Böschungsfuß mit einer Steinschüttung und zusätzlich mit einem Weidenflechtzaun gesichert“, erklärt Britta Andreas. In der Wechselwasserzone sind ebenfalls Röhrichtmatten zum Einsatz gekommen. Der begrünte Böschungsbereich wird durch sogenannte Erosionsschutzmatten gesichert.

Doch wann bekommt Lodenau einen richtigen Hochwasserschutzdamm? Am 29. April, um 17 Uhr, wird es eine weitere Einwohnerversammlung in der Aula der Rothenburger Oberschule geben. Dort sollen die ermittelten Vorzugsvarianten für die Hauptdeiche nördlich und südlich der Wehranlage vorgestellt und diskutiert werden. „Derzeit laufen für beide Projekte noch die Nutzen-Kosten-Untersuchungen und es kann zum derzeitigen Kenntnisstand noch keine belastbare Aussage über die endgültigen Varianten getroffen werden“, sagt Britta Andreas. Unter anderem hat sich die Landestalsperrenverwaltung auch mit Prokurist Volker Altus von der Celltechnik Lodenau bei einem Vor-Ort-Termin über weitere technische Lösungen abgestimmt, wie das Unternehmen in einen wirksamen Hochwasserschutz für Lodenau eingebunden werden kann. Diese werden momentan noch bearbeitet.

Ebenso wartet Uhsmannsdorf auf ein Treffen zum Thema Hochwasserschutz. Dort ist es der Neugraben, der immer wieder Probleme bereitet. Jedoch wird solch ein Treffen frühestens im Juni stattfinden, erklärt Britta Andreas. Einen genauen Termin dafür gibt es noch nicht.