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Löbau bekommt Eis- und Torten-Paradies

Die Görlitzer Bäckerei Wittig öffnet ein Café in der früheren Brasserie. Wie sie das Leben versüßen will und was es Neues geben wird, erzählt Chefin Anke Wittig hier.

Von Anja Beutler
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Anke Wittig zeigt in ihrem Stamm-Café auf dem Görlitzer Obermarkt leckere Torten. Die soll es möglichst bald in der Löbauer Eis- und Tortenmanufaktur geben.
Anke Wittig zeigt in ihrem Stamm-Café auf dem Görlitzer Obermarkt leckere Torten. Die soll es möglichst bald in der Löbauer Eis- und Tortenmanufaktur geben. © Nikolai Schmidt

Leckere Torten und Kuchen, selbstgemachtes Eis - all das würde Anke Wittig liebend gern schon jetzt in Löbau den Gästen im neuen Café kredenzen. So wie in Görlitz auf dem Obermarkt. Aber Corona bremst die Bäckerei Wittig derzeit aus.

Schon vor einigen Monaten hatten sie in Löbau alles klar gemacht: "Wir wollten eigentlich im März/April schon öffnen, aber dann kam Corona", schildert Anke Wittig die Lage. Immerhin ist inzwischen das neue Schild schon über dem Eingang angebracht und kündigt von einem Neuanfang in den Räumen der ehemaligen Brasserie: Hier ist jetzt das "Eis- und Tortenatelier am Altmarkt". Und der Name ist Programm.

Für Konditormeister Dirk Wittig und seine Frau ist das Löbauer Café die neunte "Filiale" im Landkreis, wenn man alle Backfilialen mitzählt, die er unter anderem in Supermärkten in Bernstadt und Löbau, aber eben auch in und um Görlitz unterhält. Dass Löbau eine Herausforderung für den traditionsreichen Familienbetrieb wird, da ist sich Frau Wittig sicher.

Doch es gibt mehrere Gründe, die sie optimistisch stimmen: Die Lage gleich am Altmarkt in Löbau, der guten Stube der Stadt, ist super. Außerdem haben die neuen Betreiber inzwischen ein engagiertes, dreiköpfiges Team gefunden und gebunden - eine Aushilfe wird noch gesucht und Konditoren sind immer gern gesehen. "Die Leitung übernimmt eine Mitarbeiterin, die für uns schon in Löbau in der Filiale bei Penny gearbeitet hat", sagt Frau Wittig. Diese Kollegin habe sie auch auf die Chance aufmerksam gemacht und damit auf die Idee für das Löbauer Café gebracht.

Die Werbung des neuen Betreibers ist schon dran - und verheißt Süßes.
Die Werbung des neuen Betreibers ist schon dran - und verheißt Süßes. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Heiß auf eigenes Eis

Neuland wird es dennoch werden, denn die Verhältnisse in Löbau sind anders als in Görlitz, wo die Unternehmer ihr traditionelles Café vor drei Jahren renoviert haben und seitdem der Laden brummt - vorrangig auch wegen der Touristen und den schlesischen Kuchenspezialitäten mit Mohn.

"Hier in Löbau werden die Touristen sicher eine weniger große Rolle spielen", analysiert sie. Doch Anke Wittig weiß, dass auch die Löbauer selbst diese Ecke für einen süßen Stopp immer geliebt haben: "Wir waren als Gäste vor einigen Jahren mal hier und kamen ohne Reservierung gar nicht rein", erinnert sich Frau Wittig. Dass Vorgänger Robért Haupt Ende 2019 aufgegeben hat, weil für ihn die Nachfrage nicht mehr auskömmlich war, wissen die Wittigs. Dennoch wollen sie ihr Glück wagen.

Ihr Rezept dabei: anknüpfen an Bewährtes. Gemeint sind damit zum einen Kreationen aus ihrem eigenen Hause. "Da ist mein Mann ein wahrer Künstler", beteuert Anke Wittig. Die Fruchtbombe, die er im vergangenen Sommer mit drei verschiedenen Beerenschichten kreiert hat, war ein leckerer Erfolg. Zum anderen will sich Wittig nun auch selbst ums Eis kümmern.

Die Maschinen von Robért Haupt, der sich in Löbau damit einen Namen gemacht hatte, haben die Görlitzer mitgekauft. Nun steigen sie in die Produktion ein und werden somit auch im Görlitzer Café ihre eigenen kalten Kreationen anbieten können. "Diesen Bereich bauen wir derzeit neu auf", sagt die Co-Geschäftsführerin. Derzeit kaufen sie Eis noch zu.

Snacks ergänzen Tortenangebot

Übernehmen werden die neuen Betreiber auch das Mobiliar, sodass sich optisch an der Ecke Sporgasse nichts ändern wird. Wie ihr Vorgänger werden auch Wittigs am Montag einen Ruhetag einlegen. "Wann genau wir morgens mit einem Frühstücksangebot öffnen, müssen wir noch austesten. Wir planen außerdem ein Snack- und vielleicht im Winter ein Suppenangebot für den Mittag", beschreibt Anke Wittig die Pläne. Klassische Backwaren wie Brot und Brötchen - wie in ihren anderen Filialen - wird es hier aber nicht geben. "Wir sind auf gute Nachbarschaft bedacht, sagt sie mit Blick auf die vis-à-vis liegende Bäckerei Haupt.

Fehlt eigentlich nur noch der Startschuss nach den Corona-Beschränkungen. Und auf den warten die neuen Betreiber nun sehnlichst. Ob sie einstweilen nicht schon Torten und Eis für den Verkauf außer Haus anbieten wollen - so wie im Görlitzer Café? Anke Wittig wehrt ab: "Nein, wir wollen gleich richtig starten, keine halben Sachen", betont sie. Außer-Haus-Verkauf wird es künftig aber definitiv geben: Torten für Feiern nach speziellen Wünschen sind natürlich möglich. "Und wir wollen auch Familienfeiern direkt bei uns ermöglichen", fügt Frau Wittig hinzu.

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