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Lößnitzchor braucht dringend junge Männer

Der Radebeuler Volkschor tritt auch bei den „Dresd-ner Musikfestspielen“ und auf der Felsenbühne auf.

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Von Henry Berndt

„So sei gegrüßt vieltausendmal, holder, holder Frühling!“ Bei den Auftritten des Lößnitzchors erklingen die Stimmen von fast 45 Sängerinnen und Sängern. Das Besondere: 20 davon sind Rentner, nur drei unter 30 Jahre und sieben unter 40. „Wir sind also kein Jugendchor“, scherzt Chorleiterin Lore Weise, selbst gelernte Musiklehrerin.

Schon seit 1993 führt die heute 75-Jährige den Lößnitzchor, kümmert sich um die Zusammenstellung des musikalischen Repertoires und dessen Einübung. „Wir sind weder ein akademischer noch ein Konzertchor; wir sind ein guter Volkschor“, so Weise. Das Repertoire reicht dabei von geistlichen Liedern über Gospel bis hin zu Klassik und Volksliedern. Unterstützt wird Lore Weise von der freien Künstlerin Brigitte Rehberg, die sich als Stimmbildnerin für den Lößnitzchor engagiert. Der 1988 gegründete Chor ist Mitglied im ostsächsischen Chorverband und pflegt einen engen Kontakt mit der Emmauskirche in Altkaditz. Weiterhin präsentiert er sich unter anderem in Pillnitz, auf der Felsenbühne Rathen und nimmt seit 15 Jahren an der Abschlussveranstaltung „Dresden singt“ der Dresdner Musikfestspiele teil. „Wir haben mindestens 20 Auftritte im Jahr“, so Weise. „Das ist eigentlich schon fast zu viel für uns“.

Die Besten sind schon 75 Jahre

Nun hat der Lößnitzchor unverkennbare Nachwuchssorgen: „Wir suchen dringend junge Männer“, stellt die Chorleiterin fest. „Unsere Besten sind ja inzwischen schon 75 Jahre alt“. Musikinteressierte jeden Alters können montags, 18.30 Uhr, zur Probe in die Pestalozzischule (Zimmer 4) in Radebeul-Ost kommen. Am 9. April wird der Lößnitzchor um 17 Uhr im Lößnitzgymnasium Radebeul auftreten, zusammen mit dem Chor der Kötzschenbrodaer Grundschule. Lore Weise ist sich sicher: „Hier können wir schon mal unseren Nachwuchs beobachten“.