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Lom ehrt deutsche Opfer des Massakers von 1945

Lom. Deutsche und Tschechen gedenken der 40 ermordeten Mitbürger.

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Von Anneke Hudalla

Das Treffen sei ein weiterer Schritt zur Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen – da waren sich alle Beteiligten einig: Bereits zum dritten Mal empfingen Vertreter der Gemeinden Lom (Bruch) und Osek (Ossegg) bei Most (Brüx) am vergangenen Sonnabend Vertreter der früheren Bewohner, um gemeinsam an die ehemaligen deutschen Mitbürger zu erinnern, die wenige Tage nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch ihre tschechischen Nachbarn ermordet worden waren. „Ich hoffe, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgeht“, zitierte der „Denik Mostecka“ Roland Gutters als Vertreter der deutschen Besucher. Josef Netek, der Bürgermeister von Lom, erinnerte in seiner Ansprache an die Ereignisse vom Mai 1945. Aufgestachelt durch so genannte „Revolutionäre Garden“ hatten damals mehrere tschechische Einwohner von Bruch beinahe 40 deutsche Mitbürger getötet. Dabei handelte es sich keineswegs um Kriegsverbrecher, sondern um einfache Handwerker und Kaufleute.

Vor der Gedenkstunde am Sonnabend hatte der Bürgermeister von Lom einen Brief erhalten, dessen Absender sich über das geplante Treffen empörte. Die Gedenkstunde verlief jedoch störungsfrei.