Von Margarethe Weber
Mit vier neuen Produkten startete die Firma Elbtal Tiefkühlkost Lommatzsch in das Jahr 2003. „Wir müssen uns dem Markt anpassen und wollen auch junge Leute für unsere Produkte interessieren“, sagt Gerd Fischer. Er leitet das Unternehmen, das eine Zweigniederlassung der Frosta Aktiengesellschaft ist.
Mit der neuen Vermarktungsstrategie legt die Firma, die der größte Arbeitgeber in der Stadt ist, Wert auf die Verpackungsgrößen und das Design. So werden jetzt Karotten und Erbsen in Faltkartons ausgeliefert. Die Menge des angebotenen Rohgemüses oder der Gemüseverarbeitung ist auf Ein- und Zweipersonenhaushalte zugeschnitten. Dagegen ist neu der Maxibeutel mit einem Kilo Suppengemüse.
Eine weitere Schiene ist das Angebot von Produkten, die aus ökologischem Anbau stammen. Acht bis zehn Prozent der gesamten Produktion machen die Bioland-Artikel aus. In diesem Umfang wird das Sortiment wohl in den nächsten Jahren bleiben, rechnet Fischer. Zum einen ist der Verbraucherkreis begrenzt, zum anderen sind die Produkte kostenintensiver. Allein zur Umstellung auf diese Anbauart brauchen die Landwirte einige Jahre, sagt der Werkleiter. In der Lommatzscher Pflege hat sich nach Kenntnis des Werkleiters erst ein Gemüsebauer zum ökologischen Anbau entschlossen. Bis zum Gütesiegel werden wohl noch zwei Jahre vergehen, schätzt Fischer ein.
Mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres ist das Unternehmen zufrieden. So konnte der Umsatz in den letzten fünf Jahren von knapp 35 Millionen Euro auf 37,7 Mio Euro gesteigert werden. Und das trotz zahlreicher anderer Anbieter von gefrosteten Gemüseprodukten. „An der Umsatzsteigerung hat uns auch die Flut nicht gehindert“, sagt Fischer. Die Elbe hatte zwar nicht den Betrieb überflutet. Der Firmensitz mit den Werk- und Kühlhallen liegt sicher, abseits von Elbe und Keppritzbach. Dennoch hatte das Elbehochwasser Schaden verursacht. Auf einem Bohnenfeld bei Strehla mussten die Erntearbeiten abgebrochen werden. Das Feld wurde von der Elbe überflutet, 300 Tonnen Bohnen vernichtet. Der Verlust der Bohnen sei jedoch finanziell zu verschmerzen gewesen.
Die Vermarktung des Gemüses aus der Lommatzscher Pflege gewährleistet einen hohen Frischegrad der Produkte. Darauf lege das Unternehmen großen Wert. Deshalb kommen auch 80 Prozent der Gemüsesorten aus dem Umkreis von 15 Kilometern. Vor allem Spinat, Erbsen, Karotten und Bohnen sind es, die aus dieser Gegend verarbeitet werden. 15 Landwirte stehen mit dem Elbtal-Werk im Vertrag. Die Erntemaschinen gehören Elbtal. „Das rechnet sich für beide Seiten, für uns und den Gemüsebauern“, klärt Fischer auf.
Voriges Jahr wurden fast 60 000 Tonnen Gemüse einzeln oder in Mischungen verarbeitet. In diesem Jahr soll die Produktion weiter wachsen.
Bisher waren die Elbland-Produkte nur in ostdeutschen Supermärkten zu finden. Seit diesem Jahr können auch westdeutsche Verbraucher probieren, was aus der Lommatzscher Pflege kommt.