Von Kay Haufe
Das jahrelange Warten auf den Bau des rechtselbischen Elberadwegs soll ein Ende haben. „Die Verwaltung braucht offenbar richtig Druck, sonst geht da nichts vorwärts“, sagte Wolfgang Deppe (Grüne) im Loschwitzer Ortsbeirat. Er habe den Eindruck, dass man sich jetzt hinter der Untersuchung zum fünf Meter breiten Ausbau des Weges verstecke. Die hatte der Stadtrat 2011 beschlossen. Damit verbundene naturschutzrechtliche Gutachten sollen bis Mai 2013 vorliegen. „Statt nur darauf zu warten, hätte die Zeit in der Verwaltung genutzt werden können, um die Eigentumsfragen abzuklopfen und sich zu vergewissern, ob die Privateigentümer verkaufen wollen“, so Deppe.
Parteiübergreifend waren sich die Ortsbeiräte einig, dass es endlich am Elberadweg auf Loschwitzer Seite losgehen müsse. Laut Grünen-Antrag soll die Radwegbreite zwischen drei und fünf Metern so gewählt werden, dass möglichst rasch mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Überall dort, wo naturschutz- oder denkmalschutzrechtliche Streitigkeiten drohen, soll die Stadt also lieber die schmalere Variante planen. „Es kommt auf eine Planung an, die sich den örtlichen Gegebenheiten anpasst. Wir werden nicht darauf beharren, überall in fünf Meter Breite zu bauen, wenn das das Vorhaben zusätzlich verzögert“, so Berndt Dietze (CDU).
Laut Wolfgang Deppe seien in diesem Doppelhaushalt allein 745 000 Euro für den Bau des Elberadwegs vorgesehen. Der darauffolgende Etat sieht noch einmal 550 000 Euro dafür vor. Das Geld sei zwar nicht ausschließlich für den rechtselbischen Weg da. „Aber wir müssen uns nicht mehr mit dem Argument von Straßenbauamtsleiter Koettnitz abspeisen lassen, dass Geld fehle“, so Deppe.
Noch viele Lücken entlang der Elbe
Der 27 Kilometer lange rechtselbische Radweg weist noch zahlreiche Lücken auf. Lediglich 58 Prozent sind als Weg zu bezeichnen. Lücken gibt es an der Strecke von Pirna nach Dresden zwischen Söbrigen und Pillnitz, zwischen Hosterwitz und Loschwitz sowie zwischen Übigau und Kaditz. Problematisch ist auch das rund 800 Meter lange und mit Sandsteinen befestigte Teilstück auf dem Körnerweg, das nur unter großen Mühen befahrbar ist. Allerdings darf dort aus Denkmalschutzgründen nicht asphaltiert werden. Deshalb beschloss der Loschwitzer Ortsbeirat auf Antrag der CDU, dass man das historische Pflaster nach Vorgaben des Wasserbaus neu verfugen sollte. Im August und September dieses Jahres soll endlich das fehlende Stück zwischen Körnerweg und Blauem Wunder auf der Streuobstwiese gebaut werden. Rund 190 000 Euro kostet der Ausbau des rund 400 Meter langen und rund drei Meter breiten Teilstücks.