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"Ich sage euch, es ist freiwilliger Zwang"

Vor 60 Jahren wurde die Landwirtschaft in Löbau-Zittau vollgenossenschaftlich - mit Druck des Staates. Manche Bauern begingen Selbstmord.

Von Bernd Dreßler
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Am äußeren
Erscheinungsbild änderte sich nach den LPG-Gründungen zunächst nur wenig. Das Foto wurde dem Buch „Dörfer im Umbruch“, 2010 erschienen im Oberlausitzer Verlag entnommen.
Am äußeren Erscheinungsbild änderte sich nach den LPG-Gründungen zunächst nur wenig. Das Foto wurde dem Buch „Dörfer im Umbruch“, 2010 erschienen im Oberlausitzer Verlag entnommen. © SZ/Archiv

Die breiten Schrifttafeln waren nicht zu übersehen. In immer mehr Dörfern der Südlausitz wurden sie im Frühjahr 1960 unter den Ortseingangsschildern angebracht. In großen Lettern prangten darauf zwei Worte: "vollgenossenschaftliches Dorf". Sollte heißen: Die Landwirtschaft der Einzelbauern gehört der Vergangenheit an, ihr "freiwilliger Zusammenschluss" in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) ist vollzogen. Am 11. April 1960 wurde informiert, dass der Kreis Löbau vollgenossenschaftlich sei, bereits am 7. April war diese Meldung für den Kreis Zittau abgegeben worden.

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