Von Christoph Scharf,Ulli Schönbach
Über Jahre zählten sie zu den Sorgenkinder im Bautzener Stadtbild, doch in den vergangenen Monaten ging es Schlag auf Schlag: Nach der Wendischen Straße 14 wurden vor kurzem auch das Weiße Roß in der Äußeren Lauenstraße und zwei Gebäude in der Töpferstraße abgerissen. Auch die frühere Tankstelle an der Schliebenstraße ist verschwunden. Doch wie geht es nach dem Abriss weiter? Die SZ fragte die Eigentümer und Bauherren nach ihren Plänen.
Weisses Ross
Auf dem Grundstück des ehemaligen Hotels will der Bauunternehmer Jerzy Timm ein Sporthaus errichten. Noch sind Planungen und Gespräche mit der Stadtverwaltung aber nicht abgeschlossen. Doch der Unternehmer ist optimistisch: „Es entwickelt sich in die richtige Richtung.“ Termine für den Neubau könne er aber wegen der laufenden Gespräche noch nicht nennen.
Wendische Strasse 14
Das Grundstück in der Bautzener Altstadt gehört einer Immobiliengesellschaft. Der Vorgängerbau wurde im Sommer abgerissen. „Vorgesehen ist jetzt ein Neubau – mit einer Ladenfläche im Erdgeschoss und vier Wohnungen darüber“, sagt eine Mitarbeiterin des betreuenden Architekturbüros mit Zweigstellen in Berlin, Leipzig und Dresden. Die Arbeiten sollen demnächst beginnen. Einen genauen Termin für den Baustart gibt es bislang nicht, da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind.
Schliebenkreuzung
Eigentlich wollte der Görlitzer Horst Büchner längst Eröffnung feiern. Für September hatte der Chef mehrerer Autohäuser den Start seiner neuen Peugeot-Filiale geplant. Dafür ließ er die Ruine der alten Tankstelle an der Schliebenkreuzung abreißen. Auch die Baugenehmigung für den Neubau liegt vor, aber die alten unterirdischen Treibstofftanks verzögerten den Startschuss: Das zuständige Unternehmen – als Nachfolger von Minol – habe mehrere Fristen zur Beseitigung der Tanks verstreichen lassen. „Erst sollten sie im Juni fertig sein, dann im September und zuletzt im Oktober“, klagt Büchner. Jetzt ist der Winter abzusehen. Der Unternehmer hofft, dass er das Autohaus 2007 eröffnen kann.
Töpferstrasse
Keine konkreten Pläne gibt es derzeit für die Grundstücke 31 und 33 in der Töpferstraße. Die beiden Häuser, die bis vor kurzem hier standen, gehörten zum benachbarten Lausitzer Druck- und Verlagshaus. Wie dessen Chef Claus Merbt sagt, mussten die Gebäude aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. „Wegen der schlechten Bausubstanz war ein Erhalt der Häuser nicht möglich“, sagt Merbt. Die Grundstücke sollen später verkauft werden. Keine Entwicklungsabsichten sind der Stadt zum Objekt „Centrum-Garagen“ ebenfalls in der Töpferstraße bekannt. Es gehört einer Erbengemeinschaft.
Bürgerhäuser
Zwangspause machen auch die Arbeiten an den Bürgerhäusern in der Inneren Lauenstraße. Laut Architekt Helmut Wildfeuer sind die Gebäude nach dem Einsturz des Hinterhauses wieder standfest. Ende September gab es ein Gespräch mit dem Bauunternehmen Strabag. „In den nächsten drei Wochen wissen wir, wie es mit der Sanierung weitergeht“, sagt der Architekt. Wildfeuer hofft, die Bürgerhäuser nun bis zum nächsten Sommer fertigstellen zu können – eigentlich sollten schon im Januar die ersten Bewohner einziehen.