Lüttewitzer drohen an Kritik zu scheitern

Ein ehemaliger französischer Politiker sagte einmal: "Ein Kompromiss ist ein Zusammenprall unter Anwendung von Stoßdämpfern." Nun, diesen Stoßdämpfer könnte man in der Debatte um den neuen Mobilfunkstandort in Lüttewitz mit dem stattgefundenen Gespräch zwischen Bürgern, Verwaltung der Deutschen Funkturm GmbH sehen. Anstatt über viele Ecke übereinander zu sprechen, traf man sich an einem Tisch, um miteinander zu sprechen.
Der Zschaitzer Bürgermeister Immo Barkawitz hat wohl in diesem Streitfall die größte Herausforderung. Erstens seine Bürger, die von ihm verlangen, ihre Sorgen ernst zu nehmen. Zweitens der Gemeinderat, der auch die Interessen der anderen Zschaitzer im Blick hat, die besseren Empfang haben wollen. Und nicht zuletzt eine obere Behörde, das Landratsamt, im Nacken, die im schlimmsten Fall eine Schadensersatzklage bekommt, weil sie den Mobilfunkausbau behindert.
Deutlich wird eins: Ohne Kompromiss geht es nicht. Die Deutsche Funkturm GmbH sucht sich gezielt Gebiete aus, die einen guten Empfang garantieren. Dies wurde im Fall in Lüttewitz bereits gefunden. Nun kann man behaupten, die Türme sehen in der Landschaft nicht gut aus oder die Bürger hätten Angst vor der Strahlung. Beides sind jedoch keine triftigen Gründe, um einen Funkturm zu verhindern. Und das sieht die Rechtslage nicht anders.
Ostraus Bürgermeister Dirk Schilling brachte es auf den Punkt: "Die Diskussion wird emotionslos geführt." Und auch deshalb sollten sich die Lüttewitzer genau überlegen, ob sie nicht lieber auf den Kompromiss eingehen wollen, um einen harten Aufprall ohne Stoßdämpfer zu verhindern.
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