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Lust auf Zusammenarbeit

Pfarrer Joachim Rasch ist angekommen in seiner neuen Gemeinde. Er fühlt sich wohl.

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© Regina Berger

Von Gabriele Naß

Was macht Herr Pfarrer sonntags nach dem Gottesdienst? Joachim Rasch, seit 1. Juli neu in Bischofswerda, ist dann ganz gern mal alleine. Dafür zog er sich bisher in die Berge rund um Sebnitz und in der Sächsischen Schweiz zurück. Und das wird wohl, meint er, auch so bleiben, obwohl er jetzt nicht mehr Pfarrer für Sebnitz, sondern für Bischofswerda und die Ortsteile Großdrebnitz, Weickersdorf und Goldbach ist. – Wenn er sich da mal nicht täuscht! Es kann nämlich ganz gut sein, dass ihn sein neuer Kollege Tobias Mickel in Bischofswerda hiesige schöne Flecken Erde schmackhaft machen kann. Erst seit ein paar Tagen sind Joachim Rasch und Tobias Mickel Kollegen. Aber die Lust, zusammen Kirche für Bischofswerda zu gestalten, sieht man ihnen schon jetzt an. Haben sich hier zwei Männer gefunden, die gut miteinander können? Beide nicken und schauen einander freundlich an. Man traut diesem neuen Team bei der Gestaltung der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde einiges zu. Pfarrer Rasch sagt, „wir haben ein Evangelium zu verkünden und das will ich auch gern tun. Aber mir ist es wichtig, dass kirchlicher Glaube im Alltag eine Rolle spielt: als Hilfe, als Orientierung, als Kompass zu mehr Gelassenheit und Vertrauen. Mir liegt sehr viel am Gespräch mit den Menschen.“ Wird sich das auch in neuen Formen kirchlicher Angebote widerspiegeln? Neues, sagt Tobias Mickel, hat es bisher gegen die Tradition nicht so leicht gehabt. Aber das Pfarrerteam wird über solche Dinge konkret beraten, wenn die Einarbeitung abgeschlossen ist und Pfarrer Rasch die neue Gemeinde und die neue Umgebung mit ihren Menschen kennengelernt hat. Übern Sommer, sagen beide um Verständnis bittend, wird sich da noch nicht so viel tun. Noch sitzt Pfarrer Rasch ja auch auf vielen Umzugskisten. Joachim Rasch ist neuer erster Pfarrer in Bischofswerda, er hatte sich auf eine entsprechende Stellenausschreibung beworben. Tobias Mickel, der bisher in dieser Funktion war, übernahm die zweite Stelle. Damit hat nun sein Kollege die Pfarramtsleitung, die auch mit der Verantwortung für das kirchliche Personal und die kirchlichen Gebäude verbunden ist. Tobias Mickel selbst hatte den Wunsch, diese Verantwortung nach überstandener schwerer Krebserkrankung abgeben zu können. „Ich merke, dass bei mir die Spannkraft nicht mehr so gegeben ist wie früher, und ich freue mich deshalb, dass es mir möglich gemacht wird, Verantwortung abgeben zu können.“ Beide Pfarrer beraten jetzt, wie sie sich das kirchliche Leben mit Gottesdiensten, Beerdigungen, Besuchen und Gesprächen aufteilen. Bisher hat der erste Pfarrer Bischofswerda und Geißmannsdorf betreut, der zweite Bischofswerda Süd und die Ortsteile außer Schönbrunn, was kirchlich nach Pohla gehört. Wahrscheinlich ist ein neuer Zuschnitt. –  Beide Pfarrer wohnen in Pfarrhäusern. „Es gilt Domizilpflicht und das Wohnen in Dienstwohnungen, um für die Menschen an gewohnten Orten erreichbar zu sein“, sagt Joachim Rasch. Pfarrer Mickel wohnt mit seiner Frau, die in Neukirch Pfarrerin ist, weiter im Pfarrhaus Bischofswerda. Joachim Rasch ist mit seiner Frau, die in der Schwangerenberatung in Kamenz tätig ist, ins Pfarrhaus Großdrebnitz eingezogen. Ein nettes Häuschen auf einem idyllischen Fleckchen Erde, oder? „Ja“, sagt der Pfarrer, der so eine Umgebung für sich und seine Frau wollte, sobald die drei Kinder eigene Wege gehen.