Von Thomas Christmann
Die Farbe bröckelt ab und es riecht muffig. So berichtet Zittaus Stadtrat Thomas Krause (Freie Bürger) über den Zustand in der Schliebenschule, in der er sich kürzlich vom Hausmeister herumführen ließ. Im Haus befinden sich seit fast zwei Jahren die Busch-Grundschule und der Hort.
Die Mängel sind dem Betreiber aber bereits bekannt. Raik Urban von der städtischen Kita gGmbH wolle das Thema nur nicht dramatisieren. „Keine Person, insbesondere die Kinder, leiden unter der Situation“, sagt der Geschäftsführer. Die Restfeuchtigkeit sei aufgrund der alten Bausubstanz und der Nähe zur Mandau normal, müsse aber bearbeitet werden. Der Betreiber stehe deshalb schon seit einiger Zeit in Kontakt mit der Stadt und berate über Möglichkeiten, die Mängel zu beseitigen. „Wir haben uns gemeinsam geeinigt, dass im kommenden Frühjahr weitere Maßnahmen hierzu angeschoben werden“, sagt er.
Das Problem: Durch das August-Hochwasser 2010 ist die Feuchtigkeit im Mauerwerk sehr hoch. Der Keller war damals mehrere Tage überflutet. Deshalb sind bereits Geräte im Einsatz, mit der die Feuchtigkeit aus der Wand gezogen wird. Für Bürgermeister Michael Hiltscher seien die Mängel beherrschbar. Aber in dieser Jahreszeit könne keine Verbesserung in kurzer Zeit erwartet werden. Allerdings wären die Auswirkungen nicht so schlimm, hätte der Hort die Ratschläge des Bauamtes ordentlich befolgt. So würden beispielsweise die Möbel direkt an der Wand stehen, sodass kein Platz für die Entlüftung bleibe. Auch die Gerüche seien zu verhindern, wenn die Fenster immer wieder geöffnet würden. „Dadurch lässt sich vieles vermeiden“, sagt Michael Hiltscher.
Dabei ist das ehemalige Gymnasium seit August 2011 von den Grundmauern bis zur Dachspitze komplett saniert. Rund sechs Millionen Euro kostete der Umbau. Die drei oberen Etagen des Hauptgebäudes werden als Grundschule genutzt, die beiden unteren als Hort. Im Heizungskeller und den Abstellräumen des ehemaligen Gymnasiums befinden sich ebenfalls Zimmer zur Kinderbetreuung.