Von Maria Lotze
Kinder und Jugendliche aufs Theater neugierig machen, das ist das Ziel der 16. Kinder- und Jugendtheatertage, die am Dienstag in Döbeln begonnen haben. Zur Eröffnung in der Döbelner Spielstätte kamen rund 110 Schüler. Sie ließen sich vom Schauspiel auf der Bühne verzaubern.
Für die Schüler der Döbelner Mittelschule „Am Holländer“ sowie des Lessing-Gymnasiums hatte Schauspieldirektorin Annett Wöhlert eine märchenhafte Bühnenshow vorbereitet. Die Darsteller des Mittelsächsischen Theaters zeigten Ausschnitte aus den Stücken „Die verzauberten Brüder“, „Frau Holle“, „Schräger Vogel“ sowie „Hänsel und Gretel“. Bei Führungen durch das Haus erlebten die Fünft- bis Neuntklässler, wie die Schauspieler in der Maske zur Hexe Baba-Jaga oder zu Frau Holle wurden. Im Anschluss erklärte der Technische Direktor Wolfram Flemming, was es im Theater mit dem eisernen Vorhang auf sich hat. Der Stahlvorhang zwischen Zuschauerraum und Bühne schützt im Brandfall die Besucher des Theaters. Denn wenn es brennt, dann meistens auf der Bühne. Am Nachmittag präsentierten Schüler aus Leisnig, Hartha und Döbeln bei einer Lesung ihre Geschichten, die in Zusammenarbeit mit der Autorin Sylvia Eggert entstanden sind. So etwas gab es noch nie bei dem Projekt.
Die 16. Kinder- und Jugendtheatertage finden auch in diesem Jahr als Schülertheatertage statt. Sechs Schülergruppen aus der Region Döbeln sowie acht aus dem Raum Freiberg geben insgesamt 26 Vorstellungen. Zum wiederholten Mal mit dabei sind die Schüler des Döbelner Lessing-Gymnasiums, die die Stücke „Helden“ und „Siegfried Drachentöter“ zeigen. Premiere hat im Rahmen der Kinder- und Jugendtheatertage auch das Stück „7 Tage“ vom Jungen Theater Döbeln. Mehr als zehn, vor allem weibliche Jungschauspieler gehören dem Theaterjugendclub unter der Leitung von Theaterpädagogin und Schauspielerin Maja Gille an. Erstmals beteiligt sich die Gruppe, die auf Initiative des Fördervereins „Freunde des Döbelner Theaters“ entstand und von dem Verein finanziell unterstützt, wird, an dem Projekt.
Für jede Gruppe einen geeigneten Termin zu finden, war für Daniel Reichelt nicht leicht. Der freie Mitarbeiter des Theaters hat die Kinder- und Jugendtheatertage organisiert. Um so vielen Gruppen wie möglich die Chance zur Aufführung zu geben, sind die Theatertage dieses Mal besonders lang. Trotzdem ist nicht für jede Gruppe ein Termin gefunden worden. Die der Peter-Apian-Mittelschule Leisnig ging zum Beispiel leer aus.
Doch nicht nur die Aufführungen der Jungschauspieler gehören zum Programm, sondern auch Workshops in Döbeln und Freiberg. Am 29. Juni können Interessierte in Döbeln sich professionelle Ratschläge in Sachen Gesang, Bühnensprechen, Tanz und Bewegung oder Improvisation holen. „Es wäre schön, wenn sich noch Schülergruppen dafür finden. Bei den Workshops haben sie die Chance, ihre Fragen zu stellen“, so Dr. Christine Klecker, die Geschäftsführerin des Theaters.
Die Theatertage werden vom Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen gefördert. Rund 2 000 Gäste haben im Vorjahr die Veranstaltungen besucht. Der Aufwand lohne sich nach wie vor, sagt Christine Klecker. So manche Theatergruppe ist bereits aus dem Projekt hervorgegangen.