Von Daniel Förster
Lothar Hanisch, Inhaber der Eisenbahnwelten Rathen, kennt sich aus. Das hat auch Europas größter Modelleisenbahnhersteller Märklin spitz gekriegt. Deshalb holt der Vorstand des Göppinger Unternehmens den Betreiber der wohl größten privaten Gartenbahnanlage der Welt an seine Seite. „Ich gehöre jetzt zum Produktbeirat – einem kleinen handverlesenen Kreis von weltweit vier Leuten“, erklärt Lothar Hanisch. Das Ohr an der Masse – oder besser gesagt an den Lippen seiner Besucher – darf der 57-Jährige als solcher auf Augenhöhe ein Wörtchen mitreden und dem Vorstand zumindest sagen, welche Modelleisenbahnen im Trend liegen. Welche Neuheiten das Sortiment verbessern und den Markt beleben. Lothar Hanischs Vorschläge sind gefragt, welche Loks und Züge lukrativ sind und in den nächsten Jahren als Miniatur gebaut werden. „Für einen Ossi wie mich, der erste der aus den neuen Ländern berufen wurde, ist das eine Ehre“, sagt Lothar Hanisch. „Ich komme direkt mit der Geschäftsleitung und den Produktmanagern, den Urgesteinen der Branche, zusammen und erhalte dadurch einen interessanten Einblick, wie es dort läuft.“
Fokus auf Kleinbahnen Sachsens
Für Lothar Hanisch wird es nicht leicht, seine Meinung gegen zwei Beiräte aus den Altbundesländern und der Schweiz durchzusetzen. Nicht zuletzt bestimmt das Geld den Markt. „Für Modelleisenbahnfans in den neuen Bundesländern hätte ich gern einen Doppelstockwagen und eine BR 118, die Größte in der DDR gebaute Diesellok.“ Lothar Hanisch will aber auch Druck machen, damit die sächsischen Kleinbahnen besser in den Fokus des schwäbischen Marktführers gelangen. Mal sehen, ob der 57-Jährige Gehör findet...