Wann fährt die Mandaubahn wieder?

Das Ziel, die so genannte Mandaubahn wieder auf die Schiene zu bringen, rückt näher. Dieser Tage besichtigt die Bahnaufsichtsbehörde die Strecke und nimmt den Streckenabschnitt zwischen Seifhennersdorf, Varnsdorf und Eibau ab. Das sagt Gerhard Curth, Geschäftsführer der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE), auf Nachfrage der SZ.
Die DRE ist dafür zuständig, dass die Infrastruktur in Ordnung ist, die Strecken also befahrbar sind. Das war bei Seifhennersdorf in den letzten Jahren nicht der Fall. Der Abschnitt wird derzeit mit Bussen im Schienenersatzverkehr bedient. Weil die Strecke im Grenzgebiet liegt, hätte die DRE als Betreiber eine spezielle internationale Sicherheitsgenehmigung einholen müssen, erklärt Gerhard Curth. Die zu bekommen, sei aber nicht gelungen. Deshalb habe man den Zugverkehr einstellen müssen.
Nun haben sich im vorigen Jahr die Gesetze geändert und so kündigte die DRE Ende 2019 überraschend an, die Strecke wieder herrichten zu wollen. Noch Ende des Jahres begann sie damit, den Abschnitt von Gestrüpp und Wurzelwerk zu befreien und die Schienen in Ordnung zu bringen. Im zweiten Quartal 2020 könnten wieder Züge fahren, sagte der DRE-Geschäftsführer zuletzt. An diesem Ziel hält er weiterhin fest. Er rechnet damit, dass die Inbetriebnahme in den nächsten Wochen technisch gesehen wieder möglich wäre.
Nun müssen die DRE als Streckenbetreiber sowie die Länderbahn, die Züge bereitstellt und der Verkehrsverbund Zvon, der für den Nahverkehr in der Region zuständig ist, klären, wann der Zugverkehr tatsächlich wieder aufgenommen wird. Einige Fragen sind noch zu klären. Knackpunkte sind unter anderem der Bahnsteig am Seifhennersdorfer Bahnhof, der wieder in Betrieb genommen werden müsste, damit Fahrgäste auch ein- und aussteigen können. Außerdem steht noch die Frage im Raum: Wie kann der Bahnübergang an der Nordstraße nahe des Seifhennersdorfer Rathauses gesichert werden? Erst, wenn diese Probleme geklärt sind, können wieder Züge fahren.