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Manfred Stolpe - Präsident der kleinen DDR

Manfred Stolpe war beliebt und umstritten. Zu Dresden und Sachsen hatte der Kirchenmann und spätere SPD-Politiker eine besondere Beziehung. Ein Nachruf.

Von Peter Heimann
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Sachsens damaliger Ministerpräsident Kurt Biedenkopf prostete im April 2002 im Dresdner Landtag dem damaligen Ministerpräsidenten von Brandenburg Manfred Stolpe zu.
Sachsens damaliger Ministerpräsident Kurt Biedenkopf prostete im April 2002 im Dresdner Landtag dem damaligen Ministerpräsidenten von Brandenburg Manfred Stolpe zu. © Ronald Bonß

Dresden, so meinte Manfred Stolpe oft und gern, habe das schönste Stadtpanorama, das er kenne. Seine „besondere“ Beziehung zur sächsischen Landeshauptstadt begann schon als junger Mann mit einer heute kaum verständlichen Herausforderung. „In der DDR war Wohnraum sehr knapp, und ich hatte die Chance, eine Zwei-Zimmer-Wohnung zu bekommen für meine Verlobte und für mich“, erzählte er darüber vor Jahren der SZ. „Aber die DDR war ja ein strenges Land, und beim Wohnungsamt fragten die netten Leute: Sind Sie verheiratet?“ Er habe dann eine Formel gefunden, „die keine Lüge war, aber am Ende geholfen hat, die Zuweisung zu bekommen“ – ein echter Stolpe-Satz. „Ich habe gesagt, wir werden verheiratet sein. Meine Frau, die in Greifswald Medizin studierte, wollte das noch geheim halten.“

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