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Mann mit Schüssen getötet

Verbrechen. Noch fehltjede Spur von dem Täter, der am Donnerstag einen 55-jährigen Mann getötet hat. Die Ermittlungenlaufen auf Hochtouren.

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Von Alexander Schneider

Ein grausiges Bild zeigte sich den Beamten am Freitagabend. Bis dahin ahnte niemand etwas von einem Verbrechen. Die Polizei suchte da nach einem 55-jährigen Geschäftsmann Lothar B. aus Gruna, den seine Frau wenige Stunden zuvor als vermisst gemeldet hatte. Der Inhaber eines Computerhandels war am Donnerstagabend nicht wie gewohnt nach Hause gekommen. Die Gattin war überrascht und erstattete am Freitagnachmittag eine Anzeige. Am Abend standen die Polizisten dann im Keller des Computerladens, der sich in einem Geschäftshaus auf der Schandauer Straße befindet. Der Hausmeister schloss ihnen das Lager auf – und zwischen den Regalen fanden die Beamten den Körper des Gesuchten. Er lag leblos auf dem Boden, blutüberströmt, mit mehreren Einschusslöchern. Offenbar war er kaltblütig erschossen worden.

Es ist der erste Fall für die Dresdner Mordkommission, die seit Januar in der Polizeidirektion Dresden angesiedelt ist. Sofort nehmen rund 40 Beamte die Ermittlungen auf. Noch am Wochenende sucht die Kriminalpolizei nach Menschen, die den Toten zuletzt gesehen haben könnten. Und sie fahnden nach dem Firmen-Lieferwagen, einem weißen Ford. Ist der Täter mit dem Wagen geflüchtet?

Am Sonnabend bestätigten sich die Ahnungen der Beamten. Laut Gerichtsmedizin starb Lothar B. bereits am Donnerstagabend durch mehrere Schüsse. Noch während am Vormittag die Spurensicherung am möglichen Tatort, dem Lagerraum in dem Striesener Geschäftshaus, im Einsatz ist und auch Spürhunde die Witterung aufnehmen, findet die Polizei den gesuchten Lieferwagen. Er steht verlassen in der Neustadt. Sofort wird auch das Auto auf möglichen Spuren des Täters hin untersucht.

„Wir ermitteln wegen des Tötungsdelikts in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Marko Laske am Wochenende. „Es ist nicht auszuschließen, dass der Täter auch den Wagen entwendet hatte.“ Doch bislang gebe es keine genauen Erkenntnisse, warum der 55-jährige Geschäftsmann sterben musste. Es sei noch nicht einmal klar, ob er in seinem Keller erschossen wurde oder erst später dorthin geschleppt wurde. „Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben“, sagte Laske. Auch gestern waren noch rund 20 Beamte der Kriminalpolizei im Einsatz.