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Mann, oh Mann!

Nachlese. In Kamenz steppte am 8. März im „Stadt Dresden“ der Bär. Alles, was der holdenWeiblichkeit Freude macht, wurde aufgeboten.

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Von Ina Förster

Wenn Frauen feiern, da kann man was erleben! Der Mythos Frauentag jedenfalls ist ungebrochen. Das heißt in der Lessingstadt Kamenz! Wer sich noch an Betriebsfeiern aus guten alten DDR-Zeiten erinnert, weiß, wovon die Rede ist. Die Geschmäcker immerhin haben sich nicht großartig geändert: Zu so einer Sause gehören immer noch Männer, Musik, Überraschungen und Sekt!

500 Frauen auf einen Schlag

Am Dienstagabend wollten genau das über 500 Damen aus nah und fern im geräumigen Saal von Hotel „Stadt Dresden“ wieder einmal wissen. Die jahrelangen Macher der mittlerweile schon legendär gewordenen Frauentagspartys in der Lessingstadt hatten ihre Hausaufgaben auch 2005 bestens gemacht. Erstmals stand für die Fete ein richtig großes Haus zur Verfügung. Im letzten Jahr herrschte im Foyer des Stadttheaters ein solcher Andrang, dass man sich zu fortgeschrittener Stunde kaum noch bewegen konnte. Da der allgemeine Tanz-Drang der holden Weiblichkeit aber mit jedem Glas Sekt zunimmt, mussten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die richtige Entscheidung!

Stehen, schauen, genießen

Auch wenn es außer an der stark frequentierten Bar keinerlei Sitzplätze gab – bis weit nach Mitternacht harrten die Frauen aus. Und zwar an Stehtischen (passend mit Blumengruß), auf der Tanzfläche (passend mit Partymusik) und letztlich sogar auf dem extra aufgebauten Laufsteg (passend mit Models darauf).

Auf letzterem gab es zwischendurch ausreichend zu bestaunen. Zuerst Mode aus angesagten Geschäften der Kamenzer Altstadt, später braun gebrannte und völlig speckfreie Hüften knackiger Männer. Zur Wahl des Mister Perfekt Body hatten sich gleich mehrere Herrlichkeiten eingefunden. In drei Durchgängen präsentierten sie sich unter großem Jubel, bewundernden Pfiffen und frenetischem Beifall der Damenwelt. Da zierten sich selbst 50-Jährige nicht, über kaum 20-jährige unbehaarte Brüste zu fachsimpeln. Die bekommt man ja auch nicht alle Tage zu Gesicht.

Dabei wurde hier allerdings nicht auf Teufel komm raus gestrippt. Nein – ordentlich und vor allem nicht ordinär entledigten sich die Mutigen erst ihrer Kopfbedeckung, dann ihrer Hemden und manch einer wagte gerade noch so ein Knöpfe-Öffnen seiner Hose. Der Rest blieb den Augen der Damenwelt verwehrt. Was jedoch nichts machte, denn so wurde wenigstens der Fantasie jeder Einzelnen kein Riegel vorgeschoben.

Bunt so bunt sind alle Bäuche

„Anfassen“ im wahrsten Sinne des Wortes durfte man da schon eher bei der kleinen Body-Painting-Einlage auf dem Laufsteg. Zwei Herren stellten dafür ihre Körper zur Verfügung – einschließlich Bauch. Den Damen gefiel es trefflich, was da unter geschickten Fingern und mit ein bisschen Farbe entstand. In allen Farbnuancen schillerten die voll geklecksten Männer wenig später in den Saal hinein. Für so viel Engagement gab’s prompt Applaus. „Ein toller Abend. Die Veranstalter haben sich wieder alle Mühe gegeben. Vor allem mit der Versorgung klappt es super. Man muss nicht einmal am Buffet drängeln “, meinte unter anderem Manuela Bussack aus Kamenz.

Riesenlob für die Macher

Dieses war übrigens bis zum Schluss gut gefüllt. Noch mehr freute sich die Damenwelt freilich über die netten Herren, die von Zeit zu Zeit belegte Schnittchen auf riesigen Tabletts verteilten oder am Eingang zur Begrüßung Sekt ausgaben. Und das alles für nur 2 Euro Eintritt! Dafür gab es viel Lob unter den Gästen für die Veranstalter, die sich mittlerweile um mehrere Attraktionen, wie die Feuer & Eis Party oder die Beach-Party im „Alten Stadtbad“ und eben den Frauentag, in der Kreisstadt kümmern. „Und das alles nur für uns“, tönte es an diesem Abend immer wieder aus zufriedenen Frauenmündern. Dass es auch von weiter her Gäste herzog, merkte man gegen Mitternacht bei der Verlosung diverser gestifteter Preise: Selbst aus Lauta oder Bautzen kamen die Gewinner.