Von Wolf Dieter Liebschner
Die Arbeiten am Besucherzentrum der Porzellan-Manufaktur Meißen haben gestern mit der Grundsteinlegung ein neues Stadium erreicht. Während in den vergangenen sieben Wochen auf dem Gelände direkt neben dem Porzellanmuseum 7 000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben wurden, sollen bis zum Richtfest dort 680 Tonnen Stahl und 1 500 Kubikmeter Beton verbaut werden. Am Bau seien ausschließlich sächsische Firmen beteiligt, sagte Architekt Jörg Düsterhöft. Bis zum Jahresende wird die Fertigstellung des Rohbaus angestrebt. Nach dem Innenausbau soll das Besucherzentrum im Frühjahr 2005 eröffnet werden.
Der Neubau soll das Porzellanmuseum ergänzen und das Meißner Porzellan als eine der ältesten und bekanntesten Marken der Welt für die Besucher noch eindrucksvoller erlebbar machen. Architekten und Meißner Künstler erarbeiten gegenwärtig ein Konzept, bei dem Porzellan eine tragende Rolle spielen wird. Die Außenfassade soll demnach mit einer großen Porzellan-Wandgestaltung verziert werden. Im Innenbereich – der unter anderem einer weiteren Schauwerkstatt, Vortrags- und Ausstellungsräumen Platz bieten wird – sind auf allen drei Etagen Porzellangestaltungen geplant.
Mit dem Neubau will die Manufaktur auch ihre touristischen Angebote weiter ausbauen.
Unternehmen behauptet sich im Wettbewerb
Sachsens Ex-Regierungschef Kurt Biedenkopf, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Manufaktur an der Grundsteinlegung teilnahm, würdigte das Projekt als Investition in die Zukunft des Unternehmens, das sich eindrucksvoll im weltweiten Wettbewerb behauptet habe. Der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zum fast 300 Jahre alten Porzellanmuseum drücke die Philosophie aus, dass Porzellan auch modern sein könne.
Manufaktur-Geschäftsführer Hannes Walter versenkte im Grundstein eine Metallhülse, die unter anderem eine Porzellanmedaille, weitere Erinnerungsstücke und Informationen über die Manufaktur sowie aktuelle Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften der Region enthält.