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Manufaktur macht fast 40 Millionen Euro Minus

In den vergangenen Jahren geriet das Unternehmen weit in die roten Zahlen. Das hat laut Finanzministerium auch mit der schwierigen Marktlage zu tun.

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Düstere Bilanz: Die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen hat in den vergangenen Jahren durchweg rote Zahlen geschrieben.
Düstere Bilanz: Die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen hat in den vergangenen Jahren durchweg rote Zahlen geschrieben. © Claudia Hübschmann

Meißen/Dresden. Die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen hat in den vergangenen Jahren durchweg rote Zahlen geschrieben. Zwischen 2015 und 2018 machte das Unternehmen insgesamt fast 40 Millionen Euro Minus. Für das Jahr 2018 weist ein Wirtschaftsprüfer nach Abschluss der Gewinn- und Verlustrechnung einen Fehlbetrag von rund neun Millionen Euro aus. Das geht aus der Antwort des sächsischen Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage im Landtag hervor.

In der Erklärung des Finanzministeriums heißt es: „In den hohen Jahresfehlbeträgen haben sich auch Aufwendungen für Strategievorhaben niedergeschlagen, mit denen durch Umsatzwachstum eine Balance zwischen den Erträgen und den hohen Aufwendungen hergestellt werden sollte.“ 

Damit dürfte vor allem das Bestreben des einstigen Meissen-Geschäftsführers Christian Kurtzke gemeint sein, der die Marke Meissen zu einem Luxuskonzern umbauen wollte, der den Weltmarktführern Boss, Prada und Dior Konkurrenz machen sollte. Doch der Traum von Meissener Kleidchen und Clutches konnte nicht verwirklicht werden. Im Finanzministerium bilanziert man trocken: „Dieses Umsatzwachstum blieb aber unter anderem aufgrund eines geänderten Verbraucherverhaltens und einer geänderten Marktsituation bei relativ hohen Kosten aus.“

Die finanziell schwierige Situation sei aber auch auf den rückläufigen Markt für Porzellan zurückzuführen. Nach Angaben des Verbandes der Keramischen Industrie ging der Gesamtumsatz seiner Mitgliedsunternehmen von 857 Millionen Euro im Jahr 1991 auf 340 Millionen Euro in 2018 zurück. Die Manufaktur Meissen hat deshalb im November vergangenen Jahres Konsequenzen angekündigt. Künftig soll ein Drittel aller Stellen gestrichen werden, insgesamt sind 201 Jobs betroffen. (SZ/ksh)

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