Von Anja Hecking
jAuf den Fluren von Markersdorf, Neißeaue und Königshain sind künftig neue Windfelder denkbar. Das geht aus Überlegungen hervor, die der Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien bereits vor zwei Jahren angestellt hat. Diese Flächen sind mindestens 20 Hektar groß.
Dabei ist im Moment völlig offen, ob sie tatsächlich für Windenergie ausgewiesen werden. Der Regionalplan wird voraussichtlich bis 2017 aktualisiert und frühestens im nächsten Jahr erste Aussagen dazu treffen, sagt Regionalplaner Jörg Weichler im Technischen Ausschuss von Markersdorf. Aber weitere Windflächen im Raum Görlitz sind aus Sicht des Verbandes zumindest nicht völlig tabu. Das Interesse an dem Thema ist groß und konfliktreich. Das zeigt sich auch unter den Gästen in der öffentlichen Beratung. Vertreter von potenziellen Investoren sind ebenso ins Markersdorfer Rathaus gekommen wie Grundstückseigentümer, die verkaufen wollen und Bürger, die Angst vor Beeinträchtigungen äußern. Die Verwaltung bekommt in jüngster Zeit verstärkt Anfragen zur Errichtung von Windkraftanlagen. In der Gemeinde kursieren außerdem Schreiben von Investoren. Sie wollen Grundstücke erwerben. Der Regionalplaner warnt davor. Wer unterschreibt, komme seiner Erfahrung nach schwer aus so einem Vertrag raus. Im Moment sind noch keine neuen Windfelder ausgewiesen. Auf den vorhandenen Gebieten bei Sohland, Reichenbach, Melaune, Charlottenhof und Deschka ist wenig Spielraum für weitere Anlagen. Hier könnten künftig alte durch neue (und damit meistens größere) ersetzt werden.
Markersdorf signalisiert durchaus Interesse an einem Windfeld. „Wir stellen uns nicht dagegen“, sagt Bürgermeister Thomas Knack. „Aber wir wollen wissen, unter welchen Bedingungen das funktioniert und wie wir das als Gemeinde beeinflussen können.“ Ohne die Aussagen dazu im Regionalplan geht erst mal so gut wie nichts. „Absprachen zwischen Planungsverband und Gemeinde wird es voraussichtlich erst geben, wenn weitere geeignete Flächen ausgewiesen werden“, sagt Jörg Weichler.
Diskutiert wird auch über den Mindestabstand von 1 000 Metern zwischen neuen Windfeldern und Wohnorten. Dabei spielt die Höhe der Windräder keine Rolle – ein Kritikpunkt aus Sicht von Bürgern und Gemeinderäten. Im Moment ist nicht absehbar, wann den Höhen der Anlagen technisch Grenzen gesetzt sind.