Von Rolf Hill
Etwa 30 Händler aus der Region boten am Sonnabend zum zweiten Zittauer Zwiebelmarkt viele Dinge feil, die irgendwie mit Landwirtschaft, Gartenbau und angrenzenden Bereichen zu tun hatten. Da fand man Blumen und Gemüse in reicher Auswahl, Fleisch- und Wurstwaren mehrerer Direktvermarkter – vor allem aber Zwiebeln. Darunter auch die einstmals sehr bekannte und beliebte „Zittauer Gelbe“. Die konnte man nebst Samen am Stand des Landschaftspflegeverbandes Zittauer Gebirge, dem Veranstalter, erwerben.
„Wir haben gemerkt, dass durch die Großproduktion die Artenvielfalt sowohl in der Tier- als auch in der Pflanzenwelt immer weiter zurückgeht“, berichtet dessen Vorsitzender Gerd Hummitzsch. „Dem wollen wir mit diesem Markt, der im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde, entgegensteuern.“ Gerade in Zittau habe ja der Gartenbau eine lange Tradition. Mit dem Anbau der alten, bewährten, aber leider schon oft in Vergessenheit geratenen Sorten könne man wertvolle genetische Reserven erschließen. Die Zwiebel als Motto für den Markt zu wählen, habe sich einfach von selbst angeboten. „Eigentlich sollte das beliebte Maskottchen ,Zwiebelchen‘ die Besucher persönlich begrüßen“, sagte er, „aber das wäre ja bei diesem Regenwetter völlig durchgeweicht.“
Die fanden sich dennoch ein. „Bei uns in Weimar gibt es schon seit vielen Jahren am zweiten Oktoberwochenende einen Zwiebelmarkt“, erklärten zwei ältere Damen, die gerade ihren Urlaub in der Oberlausitz verbringen. Aber der sei doch ein ganzes Stück größer, so würden sie auch dort wieder hingehen, erzählten sie und wandten sich den Laubsägearbeiten, Zwiebelzöpfen und Zwiebelpüppchen am Stand der Firma Weiß OHG-DH zu, die zum ersten Mal vertreten war. „Unsere Firma gibt es schon seit 16 Jahren“, sagte Mario Weiß. „Wir haben Geschäfte in Görlitz, Löbau und an der Bahnhofstraße in Ebersbach.“ Neben vielem rund um die Zwiebel lockten auch Naturprodukte Käufer an. Am Stand von Doris Weber aus Bertsdorf beispielsweise drehte sich alles um die Bienen. Hier gab es Honig, Wein, Likör, Met und verschiedene Artikel aus Wachs. All diese Dinge stelle sie selbst her. Die Imkerin kann sogar einen Meisterbrief vorweisen.
Am Nachmittag kam noch die Sonne herauskam und so machte das Markttreiben allen doppelt so viel Spaß.