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Marktkauf wird zum Öko-Markt

Von dem Supermarkt bleiben nur Außenwände stehen. Durch die Modernisierung spart die Firma bald eine Menge Energie.

Von Cathrin Reichelt
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Nachdem der ehemalige Getränkemarkt von Marktkauf entkernt ist, entfernen die Arbeiter derzeit den Boden.
Nachdem der ehemalige Getränkemarkt von Marktkauf entkernt ist, entfernen die Arbeiter derzeit den Boden. © Dietmar Thomas

Döbeln. Der bisherige Getränkemarkt von Marktkauf ist nur noch eine leere Hülle. Türen und Fenster fehlen. Die Trennwand zum Warenhaus ist abgerissen.

Arbeiter sind dabei, den Boden herauszustemmen. Ein Zaun sperrt den Bereich großflächig ab. Es gibt nur noch eine Tür zum Supermarkt. Dessen Eingangsbereich ist stark geschrumpft. Die provisorische Wand, die eingezogen wurde, reicht fast bis zum Kassenbereich.

In der kommenden Woche wird es auch nach oben licht. Dann hebt ein Kran die Dachkonstruktion über dem derzeitigen Baustellenbereich ab.

Mit dem Getränkemarkt sind der Essenbereich und die Kundentoiletten verschwunden. Für letztere hat das Unternehmen mobile Toilettenhäuschen aufgestellt. Die Modernisierung des 25 Jahre alten Komplexes ist unübersehbar und unüberhörbar in vollem Gang. Denn ganz ohne Lärm ist der Umbau nicht möglich. Dabei erfolgen die Arbeiten nicht nur am Tag. Die, die den meisten Krach verursachen, wie der Abriss von Mauern, werden nachts erledigt.

„Hintergrund für den Umbau ist eine umfassende Modernisierung, die zu einer rund 70-prozentigen Einsparung beim Energie- und Wasserverbrauch führt“, erklärt Geschäftsführer Sven Flößner. Erneuert wird buchstäblich alles: die komplette Technik für Wasser und Strom, die Sprinkleranlage, Lüftung und Heizung. Positiv für Mitarbeiter und Kunden – der Markt bekommt eine Klimaanlage.

Essenbereich mit Außensitzgruppe

An ähnlicher Stelle wie bisher ist ein neuer und größerer Essenbereich geplant. Dort werden die Kunden unter anderen das vertraute Wächtler-Schlemmerparadies wiederfinden. Eine moderne Absauganlage soll den Essengeruch minimieren.

Zusätzlich zu den Tischen und Stühlen im Inneren ist in einer beruhigten Zone zwischen Markt und Parkplatz ein Außenbereich zum Speisen vorgesehen. Die Kundentoiletten für Frauen, Männer und Behinderte sowie ein Babywickelraum sind ebenfalls in dem derzeit entkernten Bereich geplant.

Ist der Umbau des Foodbereiches abgeschlossen, geht es im Markt weiter. Der erhält eine komplett neue Stahlkonstruktion. Vom Grunde her bleiben vom derzeitigen Markt nur die Außenwände stehen. „An dem Umbau sind viele regionale Firmen beteiligt“, betont Flößner.

Auch wenn sich manche Waren derzeit an einem anderen Platz befinden, wie gewohnt, gibt es beim Angebot von Marktkauf keine Einschränkungen. Die Getränkekisten sind im Moment rechts neben dem Eingang aufgestapelt. Die Mitarbeiterinnen am Empfang nehmen auch das Mehrweg-Leergut entgegen, die Automaten nur die Einwegflaschen. Die neuen Automaten werde beides „schlucken“.

Die Außenshops werden ebenfalls saniert. Dadurch sind diverse Neuvermietungen und Veränderungen möglich. So zieht das Blumengeschäft zum Beispiel in das bisherige Reisebüro. Auch das bleibt und rückt ein Stück nach unten. Die Untermieter wurden alle an den Planungen beteiligt.

E-Ladestationen und große Ausfahrt

n fünf Abschnitten wird außerdem der Parkplatz instand gesetzt. Der erste Bereich ist bereits abgeschlossen. „Der zweite in Richtung Baumarkt beginnt am 2. Mai“, sagt der Geschäftsführer. Etwa zehn Tage müssen die Kunden mit Einschränkungen leben. 

Insgesamt bleiben die 750 Parkplätze erhalten. Auch die Zahl der Einkaufswagenboxen, und der Wagen selbst, bleibt gleich. Aber alle werden erneuert. Vorgesehen sind zudem die Vergrößerung der Ein- und Ausfahrt im oberen Bereich des Geländes sowie die Installation von E-Ladestationen am Parkplatz.

Der Eigentümer der Immobilie, die Berliner Gesellschaft Berlinovo, will zusammen mit Edeka/Marktkauf einen zweistelligen Millionenbetrag in die Sanierung und den Umbau des Komplexes stecken. Marktkauf bietet seine Waren auf etwa 6 750 Quadratmetern Verkaufsfläche an. Derzeit arbeiten dort etwa 120 Mitarbeiter. Das soll auch so bleiben.