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Marmelade liebt stetes Rühren

Gartenolympiade. Maria Pötschke aus Cannewitzstellt besonders leckere und süße Aufstriche her – sie verrät ihr Geheimnis.

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Von Reinhard Kärbsch

Maria Pötschke sorgt schon seit Jahrzehnten für Marmeladen und Gelees nicht nur auf den heimischen Frühstückstisch. Ihre Produkte sind längst ausgiebig getestet und – kopiert. Die Urteile schwanken immer zwischen „einzigartig“ und „Uroma zaubert die besten Marmeladen der Welt“. Dabei ist das Rezept eigentlich recht einfach: „Ich brauche neben den Früchten einen großen Topf, etwa Zehn-Liter-Größe, und unbedingt Gelierzucker. Nichts anderes. Dabei kommen bei mir ein Kilo Zucker auf die doppelte Menge Früchte. Das ist auch meine Gesamtmenge für diese Topfgröße. Die Früchte werden natürlich gewaschen und mit dem Mixstab zerkleinert. Die nun saftige Maische kommt ohne weiteren Wasserzusatz in den Topf, und der Inhalt wird langsam zum Köcheln gebracht. Langsam! Hat die breiige Flüssigkeit etwas Temperatur, gebe ich die entsprechende Menge Gelierzucker hinzu. Und dann muss man rühren, rühren, rühren. Es darf sich die jetzt zuckrige Masse nicht am Topfboden festsetzen. Anbrennen verdirbt den Geschmack. Das dauert in der Regel fünf, sechs Minuten, eher etwas länger. Zwischendurch darf die Gelierprobe nicht vergessen werden. Man merkt ja beim Rühren, wie die Masse immer dicker wird. Mit dem Rührlöffel tropfe ich eine Probe auf eine Untertasse. Fließt sie nicht mehr wie Wasser auseinander, hat sie also eine gewisse Festigkeit, beende ich das Kochen und gebe Zitronensaft, aus der Konserve oder frisch gepresst, hinzu – wegen des Geschmacks und der Konservierung. Dann fülle ich die gelierte heiße Masse sofort in vorgewärmte Gläser. Das macht man, damit sie nicht platzen. Anschließend erhitze ich noch einmal die Gefäße etwa zwei Minuten – wie beim Einwecken üblich. Sicher ist sicher! Die Zeit reicht zum Konservieren aus, weil alles schon eine hohe Temperatur hatte. Dann müssen die Gläser nur noch zum Abkühlen auf eine Unterlage gestellt und mit Tüchern abgedeckt werden. Zum Schluss kommen Aufkleber drauf – mit Inhalts- und Datumsangabe. Gelee mache ich ebenso, nur dass hier der Saft der Früchte verwendet wird.“ Die Früchte – vor allem Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen – kommen bei Pötschkes aus dem eigenen Garten. Gelee aus schwarzen Johannisbeeren soll zu den Attraktionen auf dem Tisch des Hauses gehören. Einst saßen fünf große und kleine Mäuler daran, die es gern süß hatten. Längst sind die drei Töchter ausgezogen und verheiratet. Sie betätigen sich selbst als Marmeladen- und Geleeköchinnen – nach den unschlagbaren Rezepten der Mutter. Und die Enkel und Urenkel schwärmen.