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Massen in Bewegung

Unterirdisch geht es an der Niederdorfstraße vorwärts. Den Bauleuten sitzt beim Verlegen des Kanals die Zeit im Nacken.

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Von Anja Weber

Die Anwohner der Niederdorfstraße haben bald keine Probleme mehr mit ihrer Abwasserentsorgung. Denn ihre Abwässer werden künftig alle in der zentralen Kläranlage in Stolpen aufbereitet. Darüber hinaus kommen auch die ans zentrale Netz, die sich hätten noch in diesem Jahr eine eigene Kläranlage bauen müssen.

Insgesamt werden an das neue System dann 60 Grundstücke mit rund 220 Einwohnern angeschlossen. Doch bevor das so weit ist, müssen erst einmal die Bauleute ran. Und die sind bereits mittendrin, beziehungsweise ganz tief unter der Erde. Denn aufgrund des topographischen Gefälles stehen sie vor einer großen Herausforderung. Die Kanalrohre müssen zwischen 4,30 Meter und 2,20 Meter tief in die Erde verlegt werden. Und auch das Baugrundgutachten lässt nichts Gutes erahnen. Bereits ab 1,20 Meter wird Grundwasser erwartet. Das heißt, dass eine zusätzliche Wasserhaltung gebaut werden muss, um den Kanalschacht trocken zu halten. Und es könnte durchaus auch sein, dass die Bauleute auf felsigen Untergrund stoßen.

Hauseigentümer zahlen mit

Etwa 1,2 Millionen Euro wird das Verlegen des Schmutzwasserkanals insgesamt kosten. Etwa 950 Meter müssen verlegt werden. Noch in diesem Jahr werden alle Grundstücke an den Hauptkanal an der Niederdorfstraße angeschlossen. Das heißt, die Bauleute müssen sich sputen.

Mit dem Neubau kommt auch finanziell einiges auf die Anwohner zu. Einen Meter Kanal auf dem Grundstück übernimmt der Zweckverband, von da ab ist der Besitzer zuständig. Er hat ein halbes Jahr Zeit, auf seinem Grundstück alles so zu bauen, dass es an die Kanalisation angeschlossen werden kann. Deshalb wird es für die Betroffenen nicht billig. Sie müssen die Baukosten im Grundstück tragen und dann noch den Abwasseranschlussbeitrag bezahlen. Der ist genauso hoch wie der Wasserversorgungsbeitrag. Vor allem die Eigentümer größerer Grundstücke werden deshalb in den nächsten zwei Jahren tief in ihre Kassen greifen müssen.

Gebaut wird im ersten Abschnitt an er Hauptstraße zwischen der Kfz- & Landtechnik GmbH bis zum Wohngebiet Am Schafberg. 2016 werden dann die Seitenstränge verlegt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine neue Asphaltschicht auf die Straße aufziehen lassen.