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Ein Wende-Architekt

DDR macht's möglich: Katholik baut evangelische Kirche und versetzt andere an neuen Ort. Matthias Schwarzbach suchte Nischen und schrieb einst gar an Honecker.

Von Anja Beutler
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Matthias Schwarzbach in seinem Garten in Ostritz, wo seine persönliche Wendezeit begann.
Matthias Schwarzbach in seinem Garten in Ostritz, wo seine persönliche Wendezeit begann. © Bildstelle

An den achten Oktober 1989 kann sich Matthias Schwarzbach bestens erinnern. Nicht, weil er den 40. "Republik-Geburtstag" am Tag zuvor so ausgiebig gefeiert hätte. Für ihn war der Sonntag danach von Bedeutung, denn da ist der einzige Kirchenbau eingeweiht worden, an dem der Katholik aus Ostritz mitgebaut hat: das evangelische Martin-Luther-King-Haus in Hoyerswerda. Schwarzbach und seine Frau waren damals für die Feier gerade von einem Westbesuch wieder in die DDR eingereist: "Wir waren zum 50. Geburtstag meiner Schwiegermutter und ich erinnere mich noch, dass die Menschen auf dem Bahnsteig uns ganz komisch angesehen haben, weil wir tatsächlich in den Zug nach Osten eingestiegen sind", erzählt Schwarzbach heute.

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